Krankheit führt nach zwei bis vier Jahren zu qualvollem Tod Hintergrund: Motoneuron-Erkrankung

Hamburg (rpo). Menschen mit der unheilbaren Motoneuron- Erkrankung, an der jetzt die Britin Diane Pretty starb, sind über Jahre körperlich schwer behindert, geistig jedoch klar und erleiden einen qualvollen Tod.

Die auch Pyramidenbahn-Syndrom genannte Krankheit geht auf den Verfall jener Nerven zurück, die im Zentralnervensystem die Muskelaktivität steuern. Der Nervenverfall führt zur Schwäche und zum Schwund der Muskeln. Die Ursache der Krankheit ist nicht geklärt. Die häufigste Form (Amyotrophische Lateralsklerose) tritt meist bei über 50 Jahre alten Menschen auf.

Nach einer ersten Schwäche in Händen oder Armen und Zuckungen lassen die Atem- und Schluckmuskeln nach. Die meisten Patienten sterben innerhalb von zwei bis vier Jahren. 20 Prozent der Patienten leben aber auch länger als 5, und rund 5 Prozent länger als 10 Jahre. Bremsen lässt sich der Zerfall der Nerven nicht, die Behinderungen können lediglich durch Physiotherapie begrenzt werden. Im Endstadium können die bewegungsunfähigen Patienten weder sprechen noch schlucken, sind aber geistig und in ihrer Aufmerksamkeit nicht beeinträchtigt. Sie können zu Hause, im Krankenhaus oder einem Hospiz betreut werden.

(RPO Archiv)
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