Mann wurde überwältigt Hildesheimer Geiselnehmer war in Geldnot

Hildesheim (dpa). Ein Sondereinsatzkommando der Polizei hat am Samstagabend eine Geiselnahme in einem Hildesheimer Krankenhaus unblutig beendet. Der Geiselnehmer hatte zuvor aus Geldnot die Lebensmittelabteilung eines Kaufhauses beraubt, sich in die Klinik geflüchtet und dort zeitweise sechs Geiseln genommen. Nach gut drei Stunden griff die Polizei zu und nahm den 47-Jährigen fest. Gegen den einschlägig vorbestraften Täter wurde Haftbefehl erlassen.

Bei seiner Vernehmung am Sonntag habe er finanzielle Probleme als Motiv für den Raubüberfall angegeben, sagte Polizeisprecher Walter Wallot. Warum er sich bei seiner Flucht in das Krankenhaus begeben und dort Geiseln genommen habe, sei ihm nun selbst nicht mehr klar.

Der im Landkreis Hildesheim wohnende Mann hatte bei dem Raubüberfall am Samstag gegen 17.25 Uhr mehrere tausend Mark erbeutet. Dann flüchtete er sich in das St. Bernward-Krankenhaus und nahm in der Notfallaufnahme sechs Beschäftigte als Geiseln. Dabei verwendete er eine Schreckschusswaffe, die laut Polizeibericht täuschend echt aussah. Drei Geiseln ließ er später frei; er verlangte ein Fluchtauto. Gegen 21.10 Uhr griff ein Sondereinsatzkommando aus Hannover zu. Ohne Waffeneinsatz überwältigten die Beamten den Mann und nahmen ihn fest. Für die Geiseln oder Unbeteiligte habe keinerlei Gefahr bestanden, erklärte die Polizei.

Der Geiselnehmer war erst im Mai aus dem Gefängnis entlassen worden. Er hatte wegen Körperverletzung und Diebstahls eingesessen.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort