1911 von Clara Zetkin gegründet Heute ist internationaler Frauentag

Magdeburg/Hamburg (dpa). Zum heutigen Internationalen Frauentag haben Politiker und Organisationen gefordert, Frauen endlich auch im Beruf Chancengleichheit und gerechte Aufstiegsmöglichkeiten zu verschaffen. Bisher sei die Gleichstellung von Männern und Frauen nur formal erreicht. Familienministerin Christine Bergmann (SPD) sagte gestern (Dienstag) in Berlin, im internationalen Vergleich falle Deutschland in Sachen Chancengleichheit deutlich ab.

So seien heute nur sechs Prozent Frauen in den oberen Managementebenen von großen deutschen Unternehmen zu finden, in kleinen und mittleren Unternehmen seien es bis zu 20 Prozent. Auch bei den Einkommen lägen die deutschen Frauen noch immer erheblich hinter den Männern.

Mit dem 1911 von der Sozialistin Clara Zetkin begründeten Internationalen Frauentag wollen Frauen vor allem auf Ungleichbehandlungen hinweisen. Ging es zunächst um das allgemeine Wahlrecht stehen jetzt Themen wie die Rechte ausländischer Arbeitnehmerinnen und die bessere Sicherung der Frauenrechte im Rahmen der europäischen Annäherung im Mittelpunkt.

Familienministerin Bergmann bekräftigte die Absicht der Bundesregierung, durch gesetzliche Regelungen mehr Chancengleichheit für Frauen in der Privatwirtschaft zu erzielen. Ursprüngliche Überlegungen, die weitgehenden Vorschriften des öffentlichen Dienstes auf die Privatunternehmen zu übertragen, hatte Bergmann nach Protesten aus der Wirtschaft fallen gelassen. Die Möglichkeit, öffentliche Aufträge an Privatunternehmen von deren Frauenförderung abhängig zu machen, ist nach ihren Worten aber nicht vom Tisch.

(RPO Archiv)
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