Harald Schmidt witzelt über seine Entlassung

Köln (jis) War's die Fußball-Übertragung oder die Nachricht vom vorzeitigen Aus für Harald Schmidt – die Quote seiner Mittwochabend-Show war mit 8,4 Prozent (920 000 Zuschauer) so hoch wie lange nicht. Am selben Tag hatte der Sender Sat.1 verkündet, die "Harald Schmidt Show" am 3. Mai letztmalig auszustrahlen. Grund: die konstant zu schlechten Quoten. Dass die Entscheidung auch für Schmidt überraschend schnell – er wechselte erst vor sechs Monaten von der ARD zu Sat.1 – gefallen ist, war dem 54-Jährigen in der Sendung deutlich anzumerken.

"Das schaffen nicht mal die Bayern: Zwei Finale innerhalb eines Jahres", sagte Schmidt trotz betont guter Laune sichtlich zerknirscht. "Das zweite Finale für mich, nachdem ich das im letzten Jahr bei der ARD schon gewonnen hatte. Zwei Senderfinale in einer Spielzeit schaffen nur ganz, ganz wenige." Von Zurückhaltung keine Spur. Schmidt zeigte sich in Angriffslaune. "Ich habe meinen Sender rausgeschmissen", sagte er. "Im Großen und Ganzen war ich zufrieden. Aber die Quoten in meinem Umfeld waren derart mies, dass ich gesagt habe: Das kann ich mir nicht länger antun, ich schmeiß euch raus." Er sei dann nach Unterföhring zu einem Anwalt gefahren, doch der habe ihm geraten, sich doch selbst rausschmeißen zu lassen.

Danach lästerte Schmidt ausgiebig über Thomas Gottschalks ebenfalls mit niedrigen Quoten kämpfende Vorabend-Show, bemerkte aber auch giftig, dass Sat.1 die auf Gottschalk gelenkte Aufmerksamkeit benutzt habe, um ihn im Handstreich abzuservieren. "Ich freue mich auf das Finale am 3. Mai, Verzeihung, 19. Mai", sagte Schmidt. "Danach gibt es keine Champions-League mehr auf Sat.1." Am 19. Mai wird das letzte Champions-League-Spiel auf Sat.1 übertragen, weil das ZDF die Rechte gekauft hat. Wer der wahre Champion ist, steht für Schmidt natürlich außer Frage.

(RP)
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