Tatmotiv vermutlich Eifersucht Handgranaten-Anschlag in Berlin: Ehemann gefasst

Berlin (dpa). Zwei Tage nach dem blutigen Anschlag auf einen Berliner Kosmetiksalon hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Es handele sich um den 48 Jahre alten Ehemann der getöteten Angestellten, teilte die Justiz am Samstag mit. Der Ukrainer werde verdächtigt, einen bislang noch unbekannten Täter beauftragt zu haben, seine Ehefrau zu töten. Bei dem Anschlag im Bezirk Schöneberg waren am Donnerstagabend eine Frau getötet und vier Menschen verletzt worden.

Der Ukrainer bestreite bislang eine Tatbeteiligung, hieß es. Er solle am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt werden. Der Mann wurde laut Justiz auf einem Bahnhof außerhalb Berlins gefasst, als er mit einem Zug aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam. Unbestätigten Angaben zufolge handelt es sich um den Bahnhof in Frankfurt (Oder). In Zeitungsberichten hieß es, die am Donnerstag getötete Frau sei von ihrem Ehemann bedroht worden und habe sich von ihm scheiden lassen wollen. Der jetzt festgenommene Tatverdächtige sei früher in seiner Heimat Polizist gewesen.

Nach den Erkenntnissen der Ermittler betrat der maskierte und schwer bewaffnete Täter den Salon am Donnerstag gegen 18.30 Uhr. Er schoss auf eine Angestellte, die später an ihren Verletzungen starb. Beim Herausgehen ließ der Täter einen Sprengsatz detonieren, durch den vier Frauen - Kundinnen und Angestellte - verletzt wurden. Die Opfer kommen überwiegend aus dem osteuropäischen Raum.

Zunächst war vermutet worden, der Anschlag könnte auf die so genannte Russen-Mafia zurückgehen. Der Leiter des Berliner Landeskriminalamtes, Hans-Ulrich Voß, hatte am Donnerstagabend von einem offensichtlich zielgerichteten Anschlag gesprochen.

(RPO Archiv)
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