Hamburger Unfallfahrer muss ins Gefängnis

Hamburg (dapd) Mehr als ein Jahr nach dem schweren Verkehrsunfall mit vier Toten in Hamburg-Eppendorf ist der Verursacher gestern zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Das Landgericht der Hansestadt entschied sich zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung. Auch werde die Fahrerlaubnis des 40-Jährigen mit einer Frist von fünf Jahren eingezogen, hieß es in der Urteilsbegründung weiter. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 40-jährige Angeklagte am 12. März 2011 nach einem epileptischen Anfall über eine rote Ampel in eine Kreuzung im Stadtteil Eppendorf gerast ist. Bei dem Unfall starben unter anderem der Schauspieler Dietmar Mues und seine Ehefrau, der Sozialwissenschaftler Günter Amendt und eine 65-jährige Frau.

Der Beschuldigte musste sich seit dem 26. März wegen fahrlässiger Tötung in vier Fällen, fahrlässiger Körperverletzung in drei Fällen sowie vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs vor Gericht verantworten. Der Mann war am Unfalltag mit mehr als 100 Stundenkilometern über eine rote Ampel gerast, mit einem Auto zusammengestoßen und in die Fußgängergruppe geschleudert. Mit dem Urteil kam die Kammer nahezu der Forderung der Staatsanwaltschaft nach, die in der vergangenen Woche auf eine Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten sowie den lebenslangen Entzug der Fahrerlaubnis plädiert hatte. Die Verteidigung hatte auf Freispruch für ihren Mandanten plädiert.

(RP)
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