Gefahndet wird nach einem Einzeltäter mit langen Haaren Hamburger Disco: Polizei tappt im Dunkeln
Hamburg (dpa). Drei Tage nach dem Handgranatenanschlag in einer Hamburger Discothek tappt die Polizei bei der Suche nach dem Täter und dem Motiv weiter im Dunkeln. Die Fahndung konzentriert sich nach Zeugenvernehmungen auf einen etwa 30 Jahre alten südländisch aussehenden Mann mit langen Haaren, der kurz vor der Explosion die Discothek verlassen haben soll. In der Disco "J's, Der Klub im Bunker" im Hamburger Stadtteil St. Pauli war am am frühen Samstagmorgen eine Splittergranate jugoslawischer Bauart gezündet worden.
Bei dem Anschlag wurden neun Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Ein 21-jähriger Hamburger, der die schwersten Verletzungen erlitten hatte, schwebte laut Polizei am Dienstag nicht mehr in Lebensgefahr. Er solle so bald wie möglich zum Hergang des Geschehens befragt werden, hieß es.
Nach den bisherigen Ermittlungen hat der Verdächtige die Handgranate in einem von der Tanzfläche abgetrennten hinteren Raum zwischen den Polstern einer Sitzecke versteckt und unmittelbar danach gezündet. Zeugenaussagen zufolge soll sich der gut gekleidete Mann bereits eine halbe Stunde vor der Tat dort aufgehalten haben. Der Ablauf, so weit er bisher rekonstruiert werden konnte, spreche dafür, dass es der Täter nicht gezielt auf die späteren Opfer abgesehen hatte.