Bahnstrecke Richtung Münster Atomkraftgegner demonstrieren in NRW gegen Uranmülltransporte nach Russland

Gronau · Atomkraftgegner haben am Montag ihre Proteste gegen Uranmülltransporte von Gronau nach Russland mit mehreren Mahnwachen fortgesetzt.

 Ein Atomkraftgegner wird in Lingen von der Polizei weggezerrt (Archivfoto).

Ein Atomkraftgegner wird in Lingen von der Polizei weggezerrt (Archivfoto).

Foto: Friso Gentsch

Bereits am Morgen begann eine Aktion vor der Urananreicherungsanlage in Gronau, im Laufe des Tages waren weitere Proteste in Münster, Drensteinfurt, Hamm sowie im niederländischen Enschede geplant, wie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) am Montag mitteilte. Die seit Sonntag andauernden Proteste richten sich demnach „gegen die bevorstehende Abfahrt“ eines Zuges mit 600 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid sowie gegen Lkw-Transporte mit weiteren 300 Tonnen des Materials.

Bahn und Lastwagen sollen nach Angaben eines BBU-Sprechers zum Hafen von Amsterdam fahren, von wo der Uranmüll nach St. Petersburg verschifft werden soll. Ziel sei die Uranfabrik Novouralsk bei Jekaterinburg.

An den Mahnwachen seien auch russische Anti-Atom-Aktivisten beteiligt, hieß es. Sie forderten von den deutschen Anteilseignern der Urananreicherungsanlage Gronau, den Konzernen RWE und EON, die sofortige Einstellung der „verantwortungslosen Uranmülltransporte“, sagte Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender von Ecodefense Moskau. Russland sei nicht die Atommüllkippe für Nordrhein-Westfalen. Slivyak forderte ein Veto der Bundesregierung „gegen die Billig-Abschiebung des Uranmülls“.

Bereits am Sonntag hatten nach BBU-Angaben rund 100 deutsche, niederländische und russische Atomkraftgegner vor der Urananreicherungsanlage in Gronau das sofortige Ende der Transporte nach Russland sowie den Ausstieg Deutschlands aus der Urananreicherung gefordert.

(mba/epd)
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