Tod des Bruders bestätigt Größter Drogen-Boss Mexikos gefasst

Mexiko-Stadt (rpo). Der einflussreichste Drogen-Boss Mexikos, Benjamín Arellano Félix, ist am Samstag festgenommen worden. Félix stand in den USA auf der Liste der weltweit meistgesuchten Verbrecher.

Der Festgenommene habe bestätigt, dass sein ebenfalls zur Fahndung ausgeschriebener Bruder Ramón Arellano Félix tatsächlich im Februar bei einer Schießerei getötet worden sei. Die Behörden waren bisher unsicher, ob es sich wirklich um Ramón gehandelt hatte.

Wie erst vor wenigen Tagen bekannt geworden war, starb bei der Schießerei am 10. Februar in Mazatlán ein Mann, dessen Ausweis zwar auf einen anderen Namen lautete, der aber ganz wie Arellano Félix aussah. Doch einen Tag später durften vermeintliche Angehörige den Leichnam abholen und einäschern.

Die mexikanischen Fahnder hatten ihre ganzen Bemühungen darauf gesetzt, den Toten mit Hilfe von Blutspuren doch noch zu identifizieren. Für einen DNS-Test, also den Vergleich genetischer Merkmale, steht ein Bruder, Francisco Rafael Arellano Félix, zur Verfügung, der schon seit 1993 im Gefängnis sitzt.

Die Brüder Arellano Félix hatten ihre kriminelle Karriere im Nordwesten Mexikos in den achtziger Jahren unter ihrem Onkel Miguel Angel Félix Gallardo gestartet. Den Grundstock für das Imperium legte das in den Bergen hinter Mazatlán reichlich sprießende Marihuana, doch schon bald stieg Félix Gallardo als Partner der kolumbianischen Kartelle in den noch lukrativeren Kokainschmuggel ein.

In blutigen Kämpfen behauptete die Gang ihr Terrain gegen rivalisierende Banden. Gallardo sitzt zwar schon längst in einem Hochsicherheitsgefängnis, doch die Neffen bauten das Geschäft zielstrebig aus.

Den Arellano-Brüdern werden eine Vielzahl von Verbrechen angelastet, darunter die Ermordung des Erzbischofs von Guadalajara, Kardinal Juan Jesús Posadas Ocampo 1993, des Polizeichefs von Tijuana, Federico Benítez López, ein Jahr später sowie das Attentat auf den Journalisten Jesús Blancornelas, das jener Ende 1997 schwer verletzt überlebte.

Der festgenommene Benjamín Arellano Félix galt als Kopf des Drogenkartells von Tijuana, das nach Angaben der US-Behörden am meisten Drogen in die USA schmuggelte. Benjamín Arellano habe bei der Festnahme kurz nach Mitternacht mexikanischer Zeit einen Koffer mit 4 Millionen Dollar (4,6 Millionen Euro) dabei gehabt.

(RPO Archiv)
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