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Kampf dem Glimmstengel Geldpreise für künftige Nichtraucher

Frankfurt/Main (dpa). Ein internationaler Wettbewerb mit Geldpreisen soll Raucher dazu bringen, nicht mehr zur Zigarette zu greifen. Voraussetzung ist, dass sie volljährig sind, den ganzen Mai nicht rauchen und dies mit einem Urintest nachweisen. Als Preise winken Summen zwischen 5 000 Mark und 10 000 Dollar (derzeit rund 20 000 Mark). Gewinnen können auch Nichtraucher, die Raucher zur Teilnahme an dem Wettbewerb und damit zur Aufgabe ihrer Sucht animieren. Das berichtete Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (Heidelberg) am Mittwoch in Frankfurt. "Rauchfrei bis Mai - Quit and Win 2000" (Aufhören und Gewinnen) lautet der Titel der internationalen Kampagne.

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Zigaretten in Deutschland sei seit 1993 um rund zehn Prozent gestiegen, mahnte der Vorstand des Krebsforschungszentrums, Prof. Harald zur Hausen. In Ländern wie Frankreich gehe er dagegen vor allem wegen des Werbeverbots zurück. Gesundheitspolitik spiele aber für die rot-grüne Bundesregierung wie schon für ihre Vorgängerregierungen nur eine "unbedeutende Rolle", kritisierte der Fachmann. So habe sich Gesundheitsministerin und Ex- Raucherin Andrea Fischer (Grüne) mit ihrem Engagement zum Verbot von Tabakwerbung im eigenen Kabinett nicht durchsetzen können, obwohl jährlich 110 000 Bundesbürger die Folgen des Rauchens mit ihrem Leben bezahlten. Die Einnahmen des Staates aus der Tabaksteuer bezifferte zur Hausen auf fast 23 Milliarden Mark; nur fünf Prozent dieser Summe würden für die Krebsforschung ausgegeben.

Bei Frauen habe die Lungenkrebssterblichkeit drastisch zugenommen. Sie seien Untersuchungen zufolge verwundbarer als Männer, wenn sie sich den gleichen Krebs erregenden Stoffen aussetzten. Sieben bis neun Lebensjahre verliere ein Raucher im Schnitt, ergänzte Pötschke- Langer. Der Anteil der rauchenden Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren sei in den vergangenen Jahren wieder gestiegen, sagte die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Köln), Elisabeth Pott. Darunter seien besonders viele Mädchen aus den neuen Bundesländern.

Ein offenes Arzt-Patienten-Verhältnis mit einer individuellen Beratung, Bewegung, ein unumstößliches Datum für die letzte Zigarette und Veränderungen des Alltags helfen Rauchern, mit ihrer Sucht Schluss zu machen, wie die Fachleute meinten. Starken Rauchern empfahlen sie für die erste Zeit Nikotinpflaster oder -kaugummis.

Die Veranstalter des Wettbewerbs rechnen mit mehr als 100 000 Teilnehmern in Deutschland und weltweit fast einer Million. Die Kampagne wird unter anderem von der Deutschen Herzstiftung und dem Deutschen Sportbund unterstützt. Für die deutschen Geldpreise kommt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf.

(Teilnehmerkarten gibt es ab sofort bei den Apotheken, beim Rauchertelefon unter 06221/42 42 00 oder im Internet unter www.dkfz.de/rauchertelefon. Einsendeschluss ist der 1. Mai.)

(RPO Archiv)
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