Düsseldorf Geldautomat an Tankstelle in Bergheim aufgesprengt

Düsseldorf · Die wegen der vielen Geldautomatensprengungen eingerichtete Ermittlungskommission des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes (LKA) gerät allmählich unter Erfolgsdruck. In der Nacht zu gestern schlugen Kriminelle allein dreimal in NRW zu. Erst wurde gegen kurz nach zwei Uhr morgens in Bergheim im Rhein-Erft-Kreis an einer Tankstelle ein Geldautomat in die Luft gejagt. Zwei Stunden später explodierte dann in Bonn im Vorraum einer Bankfiliale ein Automat. Bei diesen beiden Sprengungen mussten die Täter wohl ohne Beute fliehen. Erfolgreich waren die Kriminellen hingegen um 5 Uhr in Rees. Es waren die Fälle Nummer 61, 62 und 63 in diesem Jahr. Und wieder konnten die Täter nicht gefasst werden. Verletzt wurde offenbar niemand.

Im Lagebericht der Polizei steht, dass sich die meisten Taten zwischen zwei und vier Uhr morgens ereignen. Die Tat dauert immer nur wenige Minuten. Hinter den Sprengungen stecken Banden und Einzeltäter. Das LKA geht aber davon aus, dass zunehmend auch Trittbrettfahrer Sprengungen begehen. So sucht die Polizei in dem Zusammenhang zum Beispiel den gebürtigen Siegener Iztok Hartmut Opitz. Er soll mindestens elf Geldautomaten gesprengt haben. Nach einem Fahndungsaufruf in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" gingen mehr als 100 Hinweise bei der Polizei ein.

Das LKA arbeitet wegen der Serien-Sprengungen eng mit den Banken und den Herstellern der Geldausgabeautomaten zusammen. So fordern die Ermittler die Geldinstitute auf, ihre Sicherheitsvorkehrungen deutlich zu verschärfen und Farbbomben in die Geldkassetten zu legen. Doch viele Banken leisten den Anregungen des LKA offenbar nicht Folge - aus Kostengründen.

(csh)
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