Achtlinge in Mailand: "Geburt auf Raten" geht weiter

Mailand (dpa). Italien verfolgt gebannt die Geburt von Achtlingen. Ärzte äußerten am Freitag die Hoffnung, dass die "Geburt auf Raten" im Mailänder Niguarda-Krankenhaus glücklich ausgeht. Bereits am Mittwochabend war ein erstes 500 Gramm schweres Frühchen zur Welt gekommen. "Je weiter wir die Geburt der anderen Sieben herauszögern können, um so größer sind die Überlebenschancen".

Die 31-jährigen Mutter Mariella Mazzara wird weiter mit Antibiotika behandelt. Damit soll eine Infektion unter Kontrolle gehalten werden. Am günstigsten wäre es, wenn die Geburt der sieben Kinder um zwei Wochen hinausgezögert werden könnte, hieß es. "Aber auch vier bis fünf Tage wäre gut für die Überlebensaussichten". Dann könnte ein Kaiserschnitt gewagt werden.

Die Frau ist erst in der 25. Schwangerschaftswoche. Eine normale Schwangerschaft endet zwischen der 37. und der 42. Woche. Die Kinder im Mutterleib wiegen nach Angaben der Ärzte zwischen 470 und 600 Gramm.

Eher geringe Aussichten gebe es für die bereits geborene Frühchen Magherita. "Zwischen 30 und 35 Prozent", sagte ein Arzt auf die Frage nach den Überlebenschancen. 1998 wurden in Texas (USA) Achtlinge geboren, von denen sieben Säuglinge überlebten.

Zugleich gab es scharfe Kritik an derartigen Mehrlingsgeburten. "Achtlinge, das ist das Grauen", sagte der Chef der Universitäts-Entbindungsklinik in Pisa, Andrea Genazzani. Die Kinder hätten einen geringeren Intelligenzquotienten, die Familien würden extrem belastet, zudem seien die Kosten für die Kliniken äußerst hoch.

(RPO Archiv)
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