Düsseldorf Führerschein-Pflicht für Kutschen gefordert

Düsseldorf · Nach einer Reihe schwerer Unfälle mit Pferdekutschen machen sich Anbieter solcher Fahrten für einen verpflichtenden Führerschein für Kutscher in NRW stark. "Es muss gesetzlich geregelt werden, dass jeder, der Personen mit Pferdekutschen transportiert, dafür auch eine entsprechende Fahrprüfung ablegt", fordert Kutschenfahrtenorganisator Frank Hurkens aus Uedem.

Bislang gibt es nur entsprechende Fahrprüfungen auf freiwilliger Basis. "Eine Teilnahmepflicht für solche Kurse fehlt, weil das Führen von Pferdekutschen nicht unter das Kraftfahrzeuggesetz fällt", kritisiert der 39-Jährige, der spezielle Karrenfahrten für Menschen mit Behinderungen anbietet.

Diese Meinung teilen viele Anbieter von Planwagentouren, da es ihren Angaben zufolge viele "schwarze Schafe" in der Branche gebe. Reinhard Blankertz aus Jüchen, der seit 15 Jahren solche Fahrten organisiert, fordert zudem, dass Kutscher einen Nachweis darüber erbringen müssen, dass sie mit den Tieren umgehen können. Denn auch das schreibe das Gesetz bislang nicht vor.

Neben den Tauglichkeitsprüfungen regen Experten auch eine deutlich verbesserte Kennzeichnungspflicht für die Fuhrwerke im Straßenverkehr wie in den Niederlanden an, damit sie von anderen Verkehrsteilnehmern früher und besser gesehen werden. So muss etwa im Nachbarstaat an allen Kutschen ein großes reflektierendes Warnzeichen angebracht sein, das bereits von Weitem und im Dunkeln gut zu erkennen ist.

Zuvor hatten Tierschützer ein Verbot Pferdekutschen gefordert. Das sei Tierquälerei, kritisiert die Tierschutzorganisation Peta. Der Deutsche Tierschutzbund bemängelt, dass den Pferden aus Kostengründen oftmals nicht genügend Pausen gegönnt würden.

(RP)
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