Übersicht Bischof Tebartz-van Elst - eine Chronik der Skandale
Skandal im Jahr 2013 wegen Baukostenexplosion und Täuschungsvorwurf: Immer mehr Katholiken hielten den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nicht mehr für tragbar. Eine Chronik.
19. August 2012: Tebartz-van Elst wird Verschwendung vorgeworfen. Er sei erster Klasse nach Indien geflogen, um dort soziale Projekte zu besuchen, berichtet das Magazin "Der Spiegel". Das Bistum weist die Vorwürfe zurück.
29. Mai 2013: Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Limburger Bischof wegen möglicher Falschaussage über ein Upgrade in die Business-Class bei einem Flug nach Indien.
28. Juni 2013: Die umstrittene neue Bischofsresidenz hat nach Angaben des Limburger Bistums knapp zehn Millionen Euro gekostet - rund viermal so viel wie ursprünglich geplant. Der Bischof betont, dass der Bau schon 2007 vor seinem Antritt beschlossen worden sei.
9. Juli 2013: Das Bistum korrigiert die Gesamtkosten für die neue Residenz nach oben. Sie lägen deutlich über 9,85 Millionen Euro.
25. August 2013: Im Bistum beginnt mit einem Offenen Brief eine Unterschriftensammlung gegen die Amtsführung des Bischofs. Gefordert wird eine umfassende Aufklärung über die Kosten der Residenz.
29. August 2013: Das streng konservative "Forum Deutscher Katholiken" ruft zur Solidarität mit dem Oberhirten auf.
1. September 2013: Tebartz-van Elst bittet alle Gläubigen seines Bistums in einem Brief um Vertrauen und räumt Fehler ein.
6. September 2013: Gläubige überreichen dem Bischof ihren Offenen Protestbrief mit rund 4400 Unterschriften.
9. September 2013: Der päpstlichen Gesandte Kardinal Giovanni Lajolo besucht Limburg. Das Bistum betont, es handele es sich um einen "brüderlichen Besuch" und nicht um eine Untersuchung. Der Bischof sichert wenige Tage später zu, alle Kosten für die Baumaßnahmen Prüfern zugänglich zu machen.
23. September 2013: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, kritisiert Tebartz-van Elst wegen der Finanzaffäre. Eine Kommission werde untersuchen, warum die Kosten für das neue Domizil explodierten.
7. Oktober 2013: Das Bistum beziffert die Kosten für den neuen Bischofssitz auf 31 Millionen Euro.
10. Oktober 2013: Die Staatsanwaltschaft Hamburg gibt bekannt, dass sie einen Strafbefehl gegen den Bischof beantragt hat. Sie wirft ihm vor, im Rechtsstreit mit dem "Spiegel" über die Berichterstattung zum Erste-Klasse-Flug nach Indien falsche eidesstattliche Versicherungen abgegeben zu haben.
11. Oktober 2013: Tebartz-van Elst sagt eine geplante Reise nach Israel ab. Er gibt zugleich bekannt, dass er einen für das Wochenende angekündigten, erklärenden Brief an seine Gemeinde nun doch nicht schreiben will.
13. Oktober 2013: Der Bischof reist nach Rom. Die Entscheidung über seinen Dienst liege in den Händen des Heiligen Vaters, sagt er. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, reist nach Rom. Er hatte die Vorgänge in Limburg scharf kritisiert.
17. Oktober 2013: Papst Franziskus empfängt Erzbischof Zollitsch. Der Chef der Bischofskonferenz fühlt sich durch den Papst gestärkt und erwartet nun eine baldige Lösung.
21. Oktober 2013: Tebartz-van Elst hat endlich eine Audienz beim Papst bekommen.
23. Oktober 2013: Papst Franziskus setzt den bereits designierten Generalvikar Wolfgang Rösch (54) mit sofortiger Wirkung ins Amt ein. Bischof Tebartz-van Elst erhält "eine Zeit außerhalb der Diözese", weil er "seinen bischöflichen Dienst zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausüben" könne.
18. November 2013: Das Hamburger Amtsgericht stellt mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft das Strafverfahren gegen Tebartz-van Elst wegen falscher eidesstattlicher Äußerungen im Zusammenhang mit dessen Erste-Klasse-Flug nach Indien vorläufig ein. Die Einstellung wird rechtskräftig, sobald der Bischof 20.000 Euro zahlt.
26. März 2014: Tebartz-van Elst verzichtet auf sein Amt.
8. September 2014: Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (54) hat seine Wohnung auf dem Domberg geräumt und wohnt jetzt in Regensburg.
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