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Französischer Präsident soll eine Affäre haben Hollande besucht Geliebte mit Roller

Paris · Der Franzose, mit der Journalistin Valérie Trierweiler liiert, soll mit der Schauspielerin Julie Gayet eine Affäre haben. Die Franzosen reagieren mit Spott, rangiert ihr Präsident ohnehin auf der Beliebtheitsskala bei ihnen derzeit ganz unten.

  François Hollande soll eine Affäre mit der Schauspielerin Julie Gayet haben.

François Hollande soll eine Affäre mit der Schauspielerin Julie Gayet haben.

Foto: dpa, Yoan Valat, Christophe Karaba

Der Liebhaber fährt mit dem Motorroller vor, sein Gesicht unter einem Helm versteckt. Ein Leibwächter hat kurz zuvor die Lage inspiziert: Die Luft ist rein für das geheime Stelldichein — glaubt er zumindest. Den Fotografen hat er an diesem Tag allerdings übersehen. Mit dessen Aufnahmen hat das französische Magazin "Closer" nun die Identität des heimlichen Besuchers gelüftet: Demnach ist dieser kein anderer als Frankreichs Präsident François Hollande (59).

"Closer" zufolge unterhält der Sozialist seit sechs Monaten eine Liaison mit der Schauspielerin Julie Gayet. Die Brünette, die außerhalb Frankreichs eher unbekannt ist, hatte Anfang der 1990er Jahre als Statistin in Krzysztof Kieslowskis Trilogie "Drei Farben" begonnen, bevor sie von Agnès Varda für eine erste größere Rolle entdeckt wurde. Im Wahlkampf 2012 wirkte Gayet zudem in einem Wahlkampf-Clip mit und überschüttete den Präsidentschaftskandidaten Hollande mit Lob: Er sei "bescheiden", "einfach großartig" und könne "wirklich zuhören", schwärmte die 41-Jährige in dem Video, das noch immer im Internet abrufbar ist.

Inzwischen soll aus der Schwärmerei mehr geworden sein: Unter dem Titel "François Hollande und Julie Gayet — die heimliche Liebe des Präsidenten" verbreitet das Magazin auf sieben Sonderseiten genüsslich Details der angeblichen Beziehung. Seit Juni vergangenen Jahres, schreibt "Closer", verbrächten die beiden immer wieder eine Nacht in einem Appartement, das Gayet im vornehmen 8. Pariser Bezirk unter dem Namen von Freunden gemietet habe — "keine fünf Minuten" vom Präsidentschaftssitz entfernt, so das Blatt. Die Stelldicheins liefen stets diskret und nach demselben Muster ab: Zunächst komme Gayet aus ihrer anderen Pariser Wohnung, in der die verheiratete Mutter mit ihren zwei Kindern lebt. "Eine halbe Stunde später", so schreibt "Closer", überprüfe ein Leibwächter des Präsidenten den Hauseingang. "Zwei bis drei Minuten danach wird der Staatschef auf dem Motoroller von einem Fahrer abgesetzt." Zum Jahreswechsel soll das Paar gleich zwei Nächte dort gewesen sein. "Am Morgen des 31. Dezembers hat der Leibwächter sogar Croissants gebracht", schreibt das Magazin und wirft Fragen nach der Sicherheit des Präsidenten auf.

Hielt sich der Palast, der von der Veröffentlichung offenbar wusste, zunächst zurück, hat Hollande inzwischen reagiert — zwar nicht als Präsident, aber als "Privatmann". In einer Erklärung bedauerte er "zutiefst" die Verletzung seiner Privatsphäre und kündigte an, juristische Schritte prüfen zu wollen. Ein ausdrückliches Dementi erfolgte nicht. Damit stand "tout Paris" umgehend Kopf. Dass ausgerechnet Hollande, der sich im Wahlkampf als "Monsieur Normal" ausgegeben hatte, abermals eine Geliebte haben soll, überraschte dann doch in Frankreich: Hollande war die Beziehung mit seiner heutigen Partnerin, der Journalistin Valérie Trierweiler, eingegangen, obwohl er mit Ségolène Royal liiert war. Mit der sozialistischen Politikerin hat er vier Kinder.

Üblicherweise berichten französische Medien nicht über Affären der Politiker. "Closer"-Chefredakteurin Laurence Piau verteidigte ihr Vorgehen mit den Worten, dass sich "die Grenzen bewegt" hätten, das Privatleben eines Präsidenten sei nicht mehr tabu. Parteifreunde Hollandes, aber auch konservative Oppositionspolitiker erklärten jedoch, der Präsident habe das "absolute Recht", auf den Schutz seines Privatlebens zu pochen.

Weniger behutsam gingen dagegen die Bürger mit Hollande um, der in der Beliebtheitsskala derzeit ohnehin ganz unten rangiert. Im Internet ergoss sich eine Welle von Spott. Viele werfen ihm vor, keinen Plan zu haben, um das Land wirtschaftlich voranzubringen und Arbeitsplätze zu schaffen. Angesichts der Liebesaffäre fragen sich viele Franzosen nun, wann ihr Präsident sich endlich an die Arbeit machen wird.

(RP)
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