Vor der Landung durchgestartet Flugzeug mit 94 Menschen abgestürzt

Quito (rpo). Eine Passagiermaschine aus Ecuador mit 94 Menschen an Bord ist am Montag im benachbarten Kolumbien abgestürzt. Die Behörden beider Länder haben dies inzwischen bestätigt. Die Maschine vom Typ Boeing 727 der Fluglinie TAME war den Angaben zufolge auf dem Flug von der Hauptstadt Quito in die südkolumbianische Großstadt Cali mit einer Zwischenlandung in der Grenzstadt Tulcán im Norden Ecuadors.

Das Flugzeug habe bereits zur Landung in Tulcán angesetzt, berichtete der Fernsehsender Teleamazonas unter Berufung auf Augenzeugen. Dann sei sie jedoch aus unbekannter Ursache durchgestartet und habe nach Kolumbien abgedreht, wo sie nahe der Stadt Ipiales abstürzte.

An Bord waren 85 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder. Insgesamt 43 Passagiere seien Kolumbianer gewesen. Ob es Überlebende gab, war zunächst unbekannt. Die Behörden Ecuadors baten im Nachbarland bereits um eine Einreisegenehmigung für Rettungsmannschaften.

Gefährliches Territorium

Erst vor elf Tagen war eine Propellermaschine aus Ecuador aus unbekannter Ursache über die Grenze nach Kolumbien geraten und dort an einem Berg zerschellt. Alle 26 Menschen an Bord der Maschine vom Typ Fairchild der Fluglinie Petroecuador waren ums Leben gekommen. Inzwischen wurde die Blackbox an der schwer zugänglichen Absturzstelle gefunden, teilten die Behörden mit. Von den Opfern konnten wegen schlechten Wetters erst drei geborgen werden.

Das Grenzgebiet ist gefährliches Territorium, denn dort sind mehrere der berüchtigten kolumbianischen Guerillagruppen aktiv. Für Gerüchte über eine mögliche Entführung der beiden abgestürzten Maschinen gab es keine Bestätigung. Die Fairchild soll jedoch bereits 36 Jahre alt gewesen und nicht ausreichend gewartet worden sein. Ecuador leidet unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.

(RPO Archiv)
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