Dresden Fliegerbombe in Dresden erfolgreich entschärft
Dresden · Von der fünf Zentner schweren Fliegerbombe in Dresden geht keine Gefahr mehr aus. Die Polizei gab gestern per Twitter Entwarnung. Die weiträumige Sperrung des betroffenen Stadtteils in der Nähe des Hauptbahnhofes wurde aufgehoben, die Anwohner sollten in ihre Wohnungen zurückkehren können. Bei der Polizei wurde das Ende des Einsatzes mit Erleichterung aufgenommen. In den vergangenen Tagen waren zusammen mehr als 1000 Beamte im Einsatz.
Die Bergung der am Dienstag gefundenen Weltkriegsbombe erwies sich als komplizierter als gedacht. Ein erster Versuch, Zünder und Bombe voneinander zu trennen, scheiterte am Mittwochvormittag. Am späten Abend probierten es Experten noch einmal aus der Ferne, diesmal mit einer auf dem Zünder aufgebrachten "Raketenklemme". Dabei geriet auch Dämmmaterial aus Papier und gepresster Pappe, das die Druckwellen einer Explosion auffangen sollte, in Brand. "Sandsäcke und Papierballen dienten dazu, die Energie aufzunehmen", sagte ein Polizeisprecher danach. "Wir gehen davon aus, dass ein Teil noch nicht detoniert ist."
Zunächst wollte die Polizei das Feuer kontrolliert niederbrennen und die Reste der Bombe auskühlen lassen. Laut Feuerwehr hätte sich dieser Prozess aber über Tage hinziehen können. Das habe man den Anwohnern nicht zumuten wollen, hieß es. Die "Grenze des Zumutbaren" für die Betroffenen sei am dritten Tag ausgereizt. Man sei daher bereit, das Risiko zu erhöhen.
Das zur Dämmung angebrachte Material brannte auch gestern noch. Daraufhin entschloss sich die Polizei, die Arbeiten zu beschleunigen und einen Löschroboter einzusetzen. Er sollte das Feuer löschen und die Bombe unter der Dämmung kühlen. Am Nachmittag entfernte ein gepanzerter Bagger das Material über der Bombe. Das gab einen ersten Blick auf deren Reste frei. Dabei stellte sich heraus, dass der Sprengkörper bereits unschädlich war.
Nach dem Fund der Bombe mussten Tausende Bewohner des betroffenen Stadtteils Löbtau zwei Nächte außerhalb ihrer Wohnungen verbringen. Rund 9000 Bewohner wurden laut Polizei in Sicherheit gebracht. Die meisten waren vorübergehend bei Bekannten und Verwandten untergekommen. Mehrere Hundert Menschen verbrachten die Nacht auf Donnerstag in einer Notunterkunft.