Berlin Zufall hilft der Liebe auf die Sprünge

Berlin · Arte zeigt eine Tragikomödie über vier Singles in Paris, die unerwartet große Gefühle überkommen.

Die größte Rolle in dem Film "Zweimal Herbst und dreimal Winter", der heute um 20.15 Uhr bei Arte läuft, spielt der Zufall oder, je nach Sichtweise, das Schicksal. Denn ihm ist es zu verdanken, dass sich die vier Hauptdarsteller überhaupt über den Weg laufen. Und das nicht nur einmal.

Los geht es mit dem ehemaligen Kunststudenten Armand (Vincent Macaigne) und der eigensinnigen, aber attraktiven Amélie (Maud Wyler), die sich beim Joggen in einem Pariser Park unbeabsichtigt in die Arme laufen. Armand, der sich anlässlich seines 33. Geburtstages dazu entschlossen hat, sein Leben zu ändern, ist gleich hin und weg von Amélie. Und auch wenn das erste Gespräch eher stockend verläuft, fühlt sie sich ebenfalls zu ihm hingezogen. Armand bemüht sich, Amélie wiederzusehen, kauft sich neue Sportkleidung und geht immer wieder joggen, in der Hoffnung, sie auf der gewohnten Strecke zu treffen. Vergebens. Erst in einem völlig unerwarteten Moment gibt es das ersehnte Wiedersehen: Armand hört Schreie aus einer dunklen Gasse und rettet Amélie vor zwei finsteren Gestalten. Armand trägt eine Stichwunde davon - ein Preis, den er gerne zahlt, denn Amélie ist nun an seiner Seite.

Auch das Zusammentreffen des zweiten Pärchens fußt auf purem Zufall. Armands Freund Benjamin (Bastien Bouillon) wird mit einem Schlaganfall in das Krankenhaus eingeliefert, wo auch Armand liegt. Der zunächst gelähmte Benjamin wird wieder vollständig gesund und lernt im Krankenhaus auch noch seine Traumfrau kennen - die Logopädin Katia (Audrey Bastien).

Regisseur Sébastien Betbeder begleitet in seinem zweiten Spielfilm die vier Hauptfiguren zwei Jahre lang durch die Jahreszeiten und all ihre Höhen und Tiefen. Alle vier erzählen die Ereignisse in kurzen Episoden aus ihrer Sicht, manchmal sprechen sie dabei auch direkt in die Kamera. Es wird viel geredet: untereinander, mit der Familie, den Ex-Partnern. Die Themen sind vielfältig, reichen von Banalitäten, wie dem Inhalt einer Fernsehshow, hin zu ernsten oder kulturell anspruchsvollen Themen. Beschönigt wird nichts, und am Ende ist alles anders - wie im echten Leben.

"Zweimal Herbst und dreimal Winter", Arte, 20.15 Uhr

(RP)
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