Hamburg Zu boulevardesk – Wissenschaftler kritisieren NDR

Hamburg · Laut einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung haben einige Dritte Programme einen zu geringen Informationsgehalt im Durchschnitt ihrer Sendungen. Besonders NDR und SWR kommen nicht gut weg. "Die Ergebnisse lassen zumindest Zweifel daran aufkommen, dass die untersuchten Dritten ihren Programmauftrag voll erfüllen", heißt es im Vorwort der Studie, aus der der "Spiegel" zitiert.

Die Erkenntnisse der gewerkschaftsnahen Stiftung belegen demnach, dass die Dritten einen deutlich geringeren Informationsanteil hätten, als sie immer wieder behaupten. Laut eigenen Angaben liegt dieser bei bis zu 70 Prozent. Laut der Studie sind es gerade einmal 40 Prozent – die Wiederholungen wurden herausgerechnet. Aber auch diese 40 Prozent würden die Dritten nur erreichen, weil sie sich zu "Ratgebersendern" entwickelt hätten, "in deren Mittelpunkt Garten, Kochen und Tiere" stünden.

Die Studie zeigt die steigende Boulevardisierung der Dritten, für die NDR und SWR die schlechten Beispiele seien: Demnach setze der NDR in 21 Prozent seines Programms auf sogenannte "Human-Touch-Berichterstattung", beim SWR sind es 15 Prozent. Beide Sender liegen damit deutlich über den Werten anderer Sender – auch der privaten Konkurrenz. RTL kommt demnach auf 14 Prozent, Sat.1 sogar nur auf acht. Das Erste und das ZDF liegen mit acht und elf Prozent ebenfalls darunter.

(RP)
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