"Tagesschau"-App beschäftigt Gerichte Zeitungsverleger verklagen ARD und NDR

Berlin (RPO). Die Zeitungsverleger gehen gegen die "Tagesschau"-App vor Gericht. Acht Verlage reichten am Dienstag bei der Wettbewerbskammer des Landgerichts Köln eine gemeinsame Klage gegen ARD und NDR ein. Die Begründung: Die Sender machen Zeitungen und ihren Apps unrechtmäßig Konkurrenz.

 Der Vorsitzende des Verlegerverbands NRW, Christian Nienhaus, kritisiert die neue App der "Tagesschau".

Der Vorsitzende des Verlegerverbands NRW, Christian Nienhaus, kritisiert die neue App der "Tagesschau".

Foto: dpa

Der Vorsitzende des Verlegerverbands NRW, Christian Nienhaus, teilte am Dienstag in Köln mit, dass der Verleger-Verband Klage gegen die umstrittene App der Tageschau eingelegt hat, die für Nutzer von Smartphones und Tablet-Computern angeboten wird.

Die Verleger wehren sich gegen die "textdominante Berichterstattung ohne jeglichen Sendungsbezug" in der Tagesschau-App. Auch der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger unterstützt das Vorgehen.

"Unrechtmäßige Konkurrenz"

Die Klage wurde von acht Häusern eingereicht, darunter sind die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", die "Rheinische Post", der Axel Springer Verlag, die WAZ-Mediengruppe und der Verlag M.Dumont Schauberg.

Die Unternehmen kritisieren, dass die Texte, die zusätzlich zu Video- und Audiobeiträgen in der Tagesschau-App zu sehen sind, den Zeitungen und ihren Apps unrechtmäßig Konkurrenz machen.

Nienhaus: "Es werden gebührenfinanziert kostenlose Inhalte angeboten, die den neuen Markt der Apps kaputtmachen." Die Rundfunkstaatsverträge würden nur programmbegleitende digitale Texte vorsehen, aber keine "presseähnlichen" Angebote.

ZDF will auf Bewegtbild setzen

NDR-Intendant Lutz Marmor reagierte mit Bedauern auf die Klage. Mit dieser Applikation bewege man sich "in unserer Kernkompetenz der Information", sagte Marmor im Radiosender "NDR Info". Er sei zuversichtlich, "dass wir am Ende bei den zu erwartenden Verfahren obsiegen werden".

Offensichtlich auch als Reaktion auf die Klage stellte ZDF-Intentant Markus Schächter indes klar, sein Sender würde sich bei einer geplanten App nur auf Bewegtbilder konzentrieren.

(DAPD/RPO/RP/csi)
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