Reporter ohne Grenzen Zeitung der ermordeten Journalistin Politkowskaja ausgezeichnet

Paris (RPO). Die Zeitung der ermordeten russischen Reporterin Anna Politkowskaja ist am Dienstagabend in Paris von Reporter ohne Grenzen ausgezeichnet worden. "Nowaja Gaseta" greife Tabuthemen wie Korruption bei Behörden und Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien auf und informiere Kreml-kritisch, erklärte die Menschenrechtsorganisation.

Auch ein inhaftierter birmanesischer Journalíst wurde ausgezeichnet. U Win Tin sitzt seit 1989 im Gefängnis, so lange wie kein anderer politischer Gefangener in dem von einem Militärregime beherrschten Birma. Der 76-Jährige wurde in der Kategorie "Journalist des Jahres" ausgezeichnet.

Die Zeitung "Nowaja Gaseta" erhielt den Preis für das Medium, das sich für das Recht auf Information einsetzt. Die am 7. Oktober ermordete Reporterin Politkowskaja arbeitete für das alle zwei Wochen erscheinende Blatt. "Nowaja Gaseta" greife Tabuthemen wie Korruption bei Behörden und Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien auf und informiere Kreml-kritisch, erklärte Reporter ohne Grenzen, die die mit je 2.500 Euro dotierten Preise gemeinsam mit der Fondation de France verlieh.

Als Verteidiger der Pressefreiheit wurde die Journalistenvereinigung "Journalistes en danger" im Kongo geehrt. In der Kategorie Cyberdissidenten ging der Preis an den Chef der unabhängigen kubanischen Nachrichtenagentur Cubanacán Press, Guillermo Farinas Hernandez. Er leidet laut Reporter ohne Grenzen nach einem Hungerstreik an gesundheitlichen Problemen.

Unter den 35 Juroren waren auch zwei Deutsche, die Fernsehjournalistin Sabine Christiansen und Michael Rediske von der deutschen Sektion der Reporter ohne Grenzen.

(ap)
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