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Tv-Tipp Zeitreise mit Joschka Fischer

Sein bürgerliches Heimatdorf in der schwäbischen Provinz hat Joschka Fischer wohl genauso geprägt wie die "wilden Zeiten" als 68er-Aktivist und Sponti. Auch seine berufliche Laufbahn vom Taxifahrer zum hessischen Umweltminister in Turnschuhen und schließlich zum Vizekanzler im Nadelstreifenanzug haben Spuren hinterlassen. Die Dokumentation "Joschka und Herr Fischer" nimmt den außergewöhnlichen Lebensweg Fischers als Anknüpfungspunkt für eine Zeitreise durch die Bundesrepublik. Regisseur Pepe Danquart hat dafür tief in den Filmarchiven gewühlt, zeigt beeindruckende, teils nie veröffentlichte Bilder und lässt zahlreichen Zeitzeugen wie Katharina Thalbach und Daniel Cohn-Bendit zu Wort kommen.

Ein gealterter Joschka Fischer läuft staatsmännisch vor gläsernen Bildschirmen mit Videoschnipseln auf und ab, kommentiert die Szenen mit spannenden Anekdoten. Man kann die Doku von 2011 auf vielen Ebenen kritisieren, zum Beispiel, dass der Regisseur dem Politiker zwei Stunden lang die Bühne überlässt und auf Kritik verzichtet. Auch die teils lückenhafte Wiedergabe der Geschehnisse fällt negativ auf. Wer den Anspruch an eine objektive Dokumentation jedoch ausblendet, sieht eine Selbstdarstellung mit beeindruckenden Bildern eines leidenschaftlichen Politikers. Aber kein objektives Bild. RP

"Joschka und Herr Fischer", Arte, 21.45 Uhr

(RP)
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