Öffentlichkeit kann bis Ende November wählen ZDF und "Bild" suchen die bedeutendsten Deutschen

Hamburg (rpo). Das ZDF und die "Bild"-Zeitung wollen die Öffentlichkeit bis Ende November mit der Frage beschäftigen "Wer ist die oder der größte Deutsche?". Insgesamt stehen 300 Persönlichkeiten zur Auswahl. Die ersten Namen wurden jetzt veröffentlicht.

Beide Medien veröffentlichten am Montag die ersten 100 Vorschläge, alphabetisch geordnet von "Abs, Hermann Josef, Bankier der Ära Adenauer" bis "Hary, Armin, Leichtathlet". Bis zum Mittwoch sollen weitere 200 Namen folgen. Ab Donnerstag können Leser und Zuschauer abstimmen und auch eigene Namen vorschlagen. In sieben ZDF-Shows im November, moderiert von Johannes B. Kerner und Steffen Seibert, werden zuerst die meistgenannten 100 Persönlichkeiten präsentiert, später die Top Ten und am 28. November "Unser Bester".

Nach ZDF-Angaben vom Montag hat der Mainzer Sender alle deutschen Tageszeitungen zum Mitmachen eingeladen; mehrere hätten bereits ihr Interesse signalisiert. Seit mehreren Tagen läuft schon im Internet ein reger Meinungsaustausch in einem dazu eingerichteten Chat-Forum beim ZDF. Dabei geht es etwa um die Frage, ob Mozart als Österreicher nominiert werden darf - oder ob die ganze Aktion lediglich ein Füller für das Sommerloch ist.

Wer sich an der Kür des oder der größten Deutschen beteiligen will, kann dies vom 7. August bis 15. September online, telefonisch, per SMS oder Postkarte tun. Pro Medium hat jeder eine Stimme. Ausgewertet wird die Nominierung vom ZDF, das sich auch vorbehält, bestimmte Namen zu streichen - falls jemand auf die Idee kommen sollte, einen "Massenmörder oder Kriminellen" vorzuschlagen.

Der Sender selbst hat seine Vorschläge in zwölf Kategorien eingeteilt und zu jedem Namen auch einen Lebenslauf ins Internet gestellt. So heißt es etwa unter "Geschichte": "von Konrad Adenauer bis August Graf Neidhardt von Gneisenau", unter "Kunst": "von Joseph Beuys bis Walter Gropius" oder unter "Legenden": "von Götz von Berlichingen bis Till Eulenspiegel". Unter "Musik" fehlt weder Ludwig van Beethoven noch Johann Sebastian Bach, aber auch nicht Dieter Bohlen oder Campino, der Sänger der "Toten Hosen".

In sieben Abendshows - "alle zur besten Sendezeit", wie der Sender betont - geht es im November in die Schlussrunde. Am 7. November stellen Kerner und Seibert die ersten 100 vor, während die Zuschauer über die ersten 10 entscheiden. In fünf Doku-Shows werden je zwei dieser Persönlichkeiten porträtiert, bevor am 28. November in einer weiteren TED-Abstimmung "Unser Bester" ermittelt wird.

Vorbild der Aktion ist das erfolgreiche BBC-Projekt "Great Britons", bei dem die britischen Fernsehzuschauer im vergangenen Jahr Winston Churchill zu ihrem bedeutendsten Landsmann wählten. Die Hamburger Produktionsfirma MME holte das Projekt über den Kanal und setzt es jetzt zusammen mit dem ZDF in Deutschland um.

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