Fernsehrat ZDF plant On-Demand-Fernsehen

Saarbrücken (rpo). Das ZDF will in Zukunft Fernsehen "on demand" anbieten. Außerdem stimmte der Fernsehrat der Verbreitung von Programminhalten auf neuen Plattformen zu. Dabei geht es etwa um das Internet oder auch um TV-Empfang via Handy.

Das ZDF müsse die neuen, für Zuschauer sehr attraktiven Möglichkeiten von On-Demand-Angeboten nutzen, wenn es nicht hinter den internationalen Marktstandard zurückfallen wolle, sagte Intendant Markus Schächter am Freitag nach der Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Saarbrücken. Der Fernsehrat bestätigte den CDU-Politiker Ruprecht Polenz für weitere zwei Jahre im Amt des Vorsitzenden.

Nach Schächters Worten hat der Fernsehrat am Freitag der Verbreitung von Programminhalten auf neuen Plattformen zugestimmt. Dazu zähle neben dem Internet auch der Empfang von Mobil-TV über Handys. Der ZDF-Intendant lehnte erneut eine Verschlüsselung der öffentlich-rechtlichen Programme bei der Ausstrahlung über Satellit ab. ARD und ZDF seien in diesem Punkt mit dem Satellitenbetreiber SES Astra in Verhandlungen, um sicherzustellen, dass beide Programme samt Begleitdiensten auch künftig unverschlüsselt empfangbar sind.

Der Geschäftsführer von Europas größtem Satellitenbetreiber SES Astra, Ferdinand Kayser, hatte in einem Zeitungsinterview im März angekündigt, sein Unternehmen wolle ab Ende 2006 bisher frei empfangbare Fernsehsender verschlüsseln. Für den digitalen Empfang werde SES Astra eine monatliche Gebühr von maximal fünf Euro verlangen. Zu Begründung hatte der Astra-Chef Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro für die Einführung des digitalen Satelliten-TV angeführt.

Der 77 Mitglieder starke Fernsehrat wählte Polenz einstimmig wieder zum Vorsitzenden. Der frühere CDU-Generalsekretär führt den Fernsehrat bereits seit 2002. Als stellvertretende Vorsitzende bestätigte der Fernsehrat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, die Vorsitzende der Umweltschutzorganisation BUND, Angelika Zahrnt, sowie den früheren Chef der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft, Roland Issen.

(ap)
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