Auf den Spuren des Großstadtreviers ZDF-Einsatz im hohen Norden

Hamburg (RPO). Im Zweiten startet am Donnerstagabend die neue Vorabendserie "Notruf Hafenkante", ein Mix aus Polizei- und Arztserie. Das Einsatzgebiet ist Hamburg. Die Macher weisen Vergleiche mit dem "Großstadtrevier" im Ersten jedoch zurück.

 Rhea Harder als Polizeimeisterin Franziska Jung und Adrian Topol als Dennis Baumeister in der ZDF-Serie "Notruf Hafenkante".

Rhea Harder als Polizeimeisterin Franziska Jung und Adrian Topol als Dennis Baumeister in der ZDF-Serie "Notruf Hafenkante".

Foto: ddp, ddp

Zwielichtige Hamburger Kiezgestalten und sonstige Ganoven müssen ab Donnerstagabend noch mehr auf der Hut sein: Nach der ARD mit dem erfolgreichen "Großstadtrevier" gehen nun auch ZDF-Polizisten am Vorabend in der Hansestadt auf Streife.

Vom Erfolg der Serie "Notruf Hafenkante" ist der Mainzer Sender schon jetzt überzeugt: Bereits vor dem Sendestart wurden 22 Folgen in Auftrag gegeben. Jegliche Ähnlichkeiten mit der seit 1986 laufenden ARD-Konkurrenzserie um den beliebten Kiezpolizisten Dirk Matthies (Jan Fedder) und seine Kollegen weisen die Macher des neuen Formats von sich: "Fakt ist, dass wir etwas Eigenständiges machen", betont ZDF-Hauptredaktionsleiter Klaus Bassiner. Obwohl mit "Studio Hamburg" sogar die Produktionsfirma dieselbe ist.

Der Unterschied: "Notruf Hafenkante" ist eine Kombination aus zwei Formaten, die üblicherweise gute Quoten garantieren, und die laut ZDF ein "höchst emotionales Gemisch" ergibt: Polizei- und Arztserie. "Darin liegt das Besondere der Geschichte", erklärt Bassiner. Die Vorbilder für die fiktiven Spielorte Polizeikommissariat 21 und Elbkrankenhaus sind die Davidwache und das ehemalige Hafenkrankenhaus von St. Pauli.

Dort kümmern sich die Streifenpolizisten Hauptkommissar Nils Meermann (Thomas Scharff) und seine Kollegen Melanie Hansen (Sanna Eglund), Bernd "Boje" Thomforde (Frank Vockroth) und Franziska Jung (Rhea Harder) um misshandelte Kinder, Autoknacker, Jugendgangs und Zwangsprostituierte. Und immer wieder führt sie ihre Polizeiarbeit in die benachbarte Klinik, in der die Ärztin Anna Jacobi (Marie-Lou Sellem) arbeitet. Thomas Scharff kennen viele Zuschauer als Assistenten von Lea Sommer (Hannelore Elsner) in "Die Kommissarin". "Da spielte ich allerdings keinen uniformierten Polizisten", erklärt der 36-jährige Berliner. Und obwohl ihm der Polizeialltag seit seiner Kindheit vertraut ist - der Vater war Kriminalhauptkommissar - habe ihn der Besuch einer echten Wache schwer beeindruckt: "Wir haben eine komplette Schicht im PK 11 auf St. Georg mitgemacht", erzählt er. "Mit Blaulicht und Martinshorn über den Kiez zu rasen, hat schon was."

Seine Figur versteht der Schauspieler als Bindeglied zwischen Klinik und Kommissariat. Allein schon deshalb, weil in der Notaufnahme Meermanns Lebensgefährtin Anna Jacobi arbeitet. "Die Polizeifälle sind der Auftakt und finden im Elbkrankenhaus oftmals ihren Wendepunkt", ergänzt Marie-Lou Sellem, die die Medizinerin spielt. "Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Krimiserie wird ihnen eine andere Dimension verschafft." Das Manko der ansonsten gelungenen Serie: In "Notruf Hafenkante" geht es dialektfrei zu. Da snackt keiner so schön plattdüütsch wie Dirk Matthies im "Großstadtrevier". ZDF-Redakteur Matthias Pfeifer erklärt, dass die Darsteller fast alle aus Berlin kämen und den Dialekt nicht beherrschten. "Und bevor das jemand spricht, der es nicht kann, haben wir es gelassen."

"Notruf Hafenkante" läuft immer donnerstags um 19.25 Uhr im ZDF.

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