Doku über Partnersuche Brautschau hoch zu Ross

Hamburg · Die ZDF-Doku „37 Grad: Sag mir, wo die Frauen sind“ erzählt von der Schwierigkeit, eine neue Partnerin zu finden. 

 Olaf lebt auf Usedom und organisiert Ausritte für Touristen. So lernt er viele Frauen kennen, doch die Richtige war noch nicht dabei, zeigt die Doku „Sag mir, wo die Frauen sind“.

Olaf lebt auf Usedom und organisiert Ausritte für Touristen. So lernt er viele Frauen kennen, doch die Richtige war noch nicht dabei, zeigt die Doku „Sag mir, wo die Frauen sind“.

Foto: ZDF/Thomas Henk Henkel

Von seiner zukünftigen Frau hat Uwe ganz konkrete Vorstellungen: Sie sollte zwischen 1,75 Meter und 1,80 Meter groß sein, helle Haut und dunkelblonde lange Haare haben. „Bedeutend länger als ich, das mag ich“, sagt der vierschrötige Kraftfahrer aus Leuna in der sehenswerten Dokumentation „Sag mir, wo die Frauen sind“.

Der 50-Jährige lebt seit ein paar Jahren allein und ist einer von zahlreichen Männern in Ostdeutschland, die eine Partnerin suchen. Weil viele Frauen im Osten mobiler sind als die Männer und in die größeren Städte oder in den Westen gehen, wo sie bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, gibt es in den ländlichen Regionen und Kleinstädten zwischen der Ostsee und Thüringen einen deutlichen Männerüberschuss. Frauen sind Mangelware und viele Männer auf Brautschau – die Regisseurin Sibylle Smolka hat für die ZDF-Dokumentationsreihe „37 Grad“ drei von ihnen über einen längeren Zeitraum begleitet. Herausgekommen ist dabei ein Beitrag, der seinen Protagonisten zuweilen augenzwinkernd auf die Pelle rückt, sie aber ernst nimmt und zu keinem Zeitpunkt vorführt.

Bei Uwe und den anderen beiden Hauptdarstellern dieser Dokumentation handelt es sich keineswegs um Männer, die keine Frau abbekommen. Alle drei Singles hatten schon mehrere Beziehungen oder waren gar verheiratet, der 29-jährige Landwirt Stefan aus dem Erzgebirge und der 41 Jahre alte Olaf von der Insel Usedom sind sogar Väter. Mit seinem Cowboyhut hoch zu Ross hat Olaf, der ein kleines Sägewerk betreibt und Pferde züchtet, bei vielen Frauen sogar durchaus Chancen. Die Passende war in den vergangenen Jahren dennoch nicht dabei, was den 41-Jährigen ziemlich frustriert.

Seit ihn seine Frau und sein Sohn verlassen haben und in die Schweiz gezogen sind, arbeitet Olaf viel und lebt im Wohnwagen – vielleicht ein Grund, dass aus keinem Flirt eine ernsthafte Beziehung wird? Bio-Bauer Stefan aus dem Erzgebirge wohnt bei seinen Großeltern und ist alles andere als ein Stubenhocker. Er veranstaltet Hoffeste und fährt ab und zu mit einem Kumpel nach Berlin, wo er sein Biofleisch vermarktet. Nach der Arbeit besuchen die Jungbauern einen Club, leben möchte in der Großstadt trotz der vielen tollen Berlinerinnen jedoch keiner der beiden.

Uwe aus Leuna, der in seiner Freizeit auf Trödelmärkten Ersatzteile für DDR-Oldtimer verkauft, beweist eine Menge Mut, indem er sich von der Kamera bei zwei ganz konkreten Anbahnungsversuchen beobachten lässt. Der 50-Jährige stellt sich in einer Kuppelshow im Radio potenziellen Interessentinnen vor, bei anderer Gelegenheit trifft er sich zum Blind Date mit einer Frau, für die er sich mit schickem Hemd, flotter Frisur und viel Parfüm ordentlich herausputzt. Der Funke will bei dem Rendezvous mit Silvia jedoch nicht so richtig überspringen: Nach dem Treffen berichtet Uwe ziemlich ernüchtert, dass er sie sich eher als „Kumpeline“ denn als richtige Partnerin vorstellen könne.

„37 Grad: Sag mir, wo die Frauen sind“, ZDF, 22.15 Uhr

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