Köln Wulf-Mathies prüft Vorwürfe wegen Belästigung für WDR

Köln · Monika Wulf-Mathies, früher unter anderem Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), soll prüfen, wie beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) mit Hinweisen auf sexuelle Belästigung umgegangen wurde. Dafür erhalte sie uneingeschränkten Zugang zu allen Informationen und Gesprächspartnern, teilte der WDR mit. Die Ergebnisse sollen nach Abschluss der Untersuchung veröffentlicht werden. Außerdem hat der WDR eine weitere Kanzlei beauftragt, aktuellen Hinweisen auf weitere mögliche Fälle sexueller Belästigung nachzugehen. "Wir stellen uns auf den Prüfstand, denn wir haben nichts zu verbergen", sagte WDR-Intendant Tom Buhrow.

Wulf-Mathies (76), von 1982 bis 1994 ÖTV-Vorsitzende und von 1995 bis 1999 EU-Kommissarin, erklärte laut WDR-Mitteilung, sie sei bereit, zur Aufklärung dieses schwierigen Kapitels beizutragen. "Denn gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte in Gleichstellungsfragen eine Vorbildfunktion wahrnehmen."

Sie finde es richtig, dass die Sensibilität für Fragen sexueller Belästigung in der Gesellschaft gewachsen sei und Frauen heute nicht mehr gezwungen seien, anzügliche Bemerkungen und Handlungen hinzunehmen oder berufliche Nachteile zu erleiden. Um das zu gewährleisten, sei die Bereitschaft notwendig, das eigene Führungsverhalten und vorhandene Prozessabläufe zu hinterfragen.

(dpa)
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