Berlin Wilsberg ermittelt verdeckt

Berlin · Der Krimi "Nackt im Netz" bietet allerlei Schlüpfrigkeiten und punktet mit bissigen Dialogen.

Wilsberg und Ekki trauen ihren Augen kaum: Alex, die Nichte des Hobbyschnüfflers aus Münster, ist doch tatsächlich Hauptdarstellerin in einem Pornofilm. Allerdings geschah das gegen ihren Willen. Ihr One-Night-Stand wurde heimlich gefilmt und ins Netz gestellt. Bevor Alex' prüder Chef aus der Kanzlei das Filmchen entdecken kann, sollen sich der Detektiv und sein Helfer des Falles annehmen.

Für Leonard Lansink alias Georg Wilsberg und Oliver Korittke als Ekki Talkötter bedeutet das eine doppelte Rechercheaufgabe: Sie müssen in dem Krimi "Nackt im Netz" nicht nur den Übeltäter finden. Die zweite wichtige Frage lautet: Wo steht der Internetserver, auf dem der Film liegt? Nur wenn sie das herausfinden, können sie Alex (Ina Paule Klink) weitere Peinlichkeiten ersparen.

Wilsberg übernimmt in seinem 41. Fall die Suche nach der nächtlichen Bekanntschaft von Alex. Die muss sich in der Zwischenzeit mit den Anzüglichkeiten ihrer Kanzlei-Kollegen herumplagen, die den Amateurfilm gesehen haben. Und es kommt noch dicker für Alex: Zwar findet Wilsberg ihren Partner aus dem One-Night-Stand, doch liegt besagter Lennart da schon tot im Bett. Erschlagen. Das ruft nicht nur Kommissarin Anna Springer (Rita Russek) und deren Kollegen Overbeck (Roland Jankowsky) auf den Plan – sondern macht Alex zur Verdächtigen.

Der neue Fall von Privatdetektiv Wilsberg und Steuerprüfer Ekki ist erneut etwas schlüpfrig. Da muss sich Kommissarin Springer schon beklagen, dass Wilsberg ständig über "ermordete Zuhälter und Lokalpolitiker" stolpert. Immerhin sei er noch nicht neben einem toten Callboy aufgewacht, kontert Wilsberg. Solche schlagfertigen Dialoge machen "Nackt im Netz" zu einer sehenswerten Folge. Auch die Nebenhandlungen salzen diesen Wilsberg mit der nötigen Prise Humor: So beißt sich Ekki bei der Buchhalterin von "Diskretvision", Frau Wandchen (Bernadette Heerwagen) die Zähne aus.

Der Fall nimmt eine Wendung, als die Spur zu einem selbstverliebten Schönheitschirurgen der münsterländischen Schickeria führt. Dort lernt Wilsberg auch privat etwas hinzu: Gesäßimplantate kommen für ihn nicht infrage. "Selbst wenn sie dir den Hintern bis zur Halskrause liften – du bist und bleibst ein hoffnungsloser Fall", erklärt Kommissarin Springer ihm auf ihre üblich charmante Weise.

"Wilsberg – Nackt im Netz", ZDF, Sa., 20.15 Uhr

(dpa)
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