ZDF Wilsberg gerät an russische Mafia

Münster · Im Fall "Russisches Roulette" quartiert der eigenwillige Privatdetektiv sechs Frauen bei sich ein. Unser Fernsehtipp für den Samstagabend.

 Anwältin Alex (Ina Paule Klink) gerät durch Privatdetektiv Wilsberg (Leonard Lansink) in eine lebensgefährliche Situation.

Anwältin Alex (Ina Paule Klink) gerät durch Privatdetektiv Wilsberg (Leonard Lansink) in eine lebensgefährliche Situation.

Foto: ZDF

Eng war es schon immer in Wilsbergs Antiquariat. Jetzt ist es aber gerammelt voll. Der Privatdetektiv (Leonard Lansink, 59) aus Münster lebt neuerdings mit sechs Frauen zusammen. Sein Freund Ekki (Oliver Korittke, 46) ist baff: "Ich glaub', ich hab Dich unterschätzt." Hinter dem Ganzen verbirgt sich jedoch eine grausame Geschichte - es geht um internationalen Frauenhandel. Wilsberg steht vor vielen Rätseln, seitdem er die sechs Russinnen unfreiwillig bei sich aufnehmen musste.

Alles fängt damit an, dass Wilsberg mit Ekkis Auto auf einer Landstraße Zeuge eines Verkehrsunfalls wird. Eine Frau wird von einem Lkw angefahren, als sie gerade als Tramperin bei dem Detektiv einsteigen will. Der Fahrer flüchtet. Bei der Toten liegt ein Rucksack. Der Inhalt: 20 000 Euro. Für den chronisch klammen Chaos-Detektiv ist der Rucksack eine Verlockung. Er behält das Geld, muss sich aber mit einem weiteren Problem herumschlagen: Aus dem Laderaum des Lkw steigen sechs Frauen.

Schnell kommen Wilsberg Zweifel, dass es sich nur um einen Verkehrsunfall handelte. Er vermutet Mord und bringt den Rucksack auf das Präsidium. Kommissarin Anna Springer (Rita Russek) ist genervt und will Wilsberg so schnell wie möglich loswerden. Eine neue Ermittlerin aber hegt Zweifel. Für sie wirkt Wilsberg verdächtig, weil er die Frauen bei sich wohnen lässt. Sie vermutet eine Verbindung zu internationalem Frauenhandel und hält Wilsberg für den Bandenchef.

Einiges wirkt zwar konstruiert, dennoch überzeugt der Krimi dank des originellen Drehbuchs. Das liegt an den überraschenden Wendungen und der Situationskomik. Etwa, als Wilsberg mit den Frauen durch Münster läuft, um sie in einem Hotel einzuquartieren. Problem: Sie haben keine Ausweise. Wilsberg versucht es mit einer Ausrede - und scheitert grandios. Als seine "Cousinen" kommen die Frauen nicht durch. Das WG-Leben geht weiter.

Am Ende laufen alle Fäden in einer Sprachschule zusammen, und es wird ernst. Denn deren Chef beschäftigt sich nicht nur mit Vokabeln. Als Anwältin Alex in die Hände der Gangster gerät, kommt es zu einem tödlichen Showdown.

"Wilsberg", ZDF, Sa., 20.15 Uhr

(dpa)
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