Debatte über TV-Qualität Wie schlecht ist unser Fernsehen?

Düsseldorf (RP). Nachdem Marcel Reich-Ranicki die Fernsehpreis-Ehrung abgelehnt hat, wird die Programm-Qualität diskutiert. Private machen mit Billig-Shows Quote, Arte hat kaum Zuschauer. Wer meckert, müsse sein Seh-Verhalten hinterfragen, sagt der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann.

Eklat beim Fernsehpreis
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Eklat beim Fernsehpreis

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Die Qualität von Fernsehen wird immer besser — mit Flachbildschirmen und hoch auflösendem HDTV. Doch was ist damit zu sehen?

"Hirnlose Scheiße", findet zumindest Elke Heidenreich. Das schrieb die Schriftstellerin und Moderatorin ("Lesen", ZDF) in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und beschied: "Man schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten." Mit diesen drastischen Worten sprang sie Literaturkritik-Kollegen Marcel Reich-Ranicki zur Seite, der bei der Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises" den Ehrenpreis für sein Lebenswerk ablehnte — wegen des Niveaus der ausgezeichneten Sendungen.

Ist das Fernsehen nun so schlecht, wie es nach diesem Eklat zu vermuten ist? Nein, entgegnet Uwe Kammann, Direktor des Adolf-Grimme-Instituts, das jedes Jahr Qualitätsfernsehen auszeichnet. "Man darf nicht pauschal urteilen." Auch auf dem Büchermarkt gibt es viel Schund, auch im Kino läuft viel Mist.

(RP)
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