"Wer wird Millionär?" Student verzockt 63.500 Euro — auch zweiter Kandidat gewinnt nur 500 Euro

Düsseldorf · Er wollte mit seiner Freundin viel verreisen – doch dafür muss Nico Kubach nun lange sparen. Statt mit 64.000 Euro nach Hause zu gehen, zockte der Frankfurter bei der 125.000-Euro-Frage – und fiel auf 500 Euro zurück.

 Nico Kubach dürfte sich nach der Sendung ziemlich geärgert haben.

Nico Kubach dürfte sich nach der Sendung ziemlich geärgert haben.

Foto: RTL

Er wollte mit seiner Freundin viel verreisen — doch dafür muss Nico Kubach nun lange sparen. Statt mit 64.000 Euro nach Hause zu gehen, zockte der Frankfurter bei der 125.000-Euro-Frage — und fiel auf 500 Euro zurück.

Er schlug die Hände vors Gesicht und drehte sich wortlos um zu seiner Freundin. Kein Wort sagte Nico Kubach mehr, als er realisierte, was er bei "Wer wird Millionär?" getan hatte.

Bei der 125.000-Euro-Frage in der RTL-Quizshow entschied sich der Frankfurter, obwohl er keine Ahnung hatte, was die richtige Antwort ist, für eine der beiden verbliebenen Auswahlmöglichkeiten — und lag mit seiner Entscheidung falsch. Statt mit 64.000 Euro ging er mit nur noch 500 Euro nach Hause.

Nachdem ihm bei der 64.000-Euro-Frage noch ein Joker aus dem Publikum geholfen hatte (der Kölner wusste, dass es bei einer Kontrolle Lkw-Fahrer sind, die Schaublätter vorzeigen müssen) hatte der Kandidat noch zwei Joker, um die nächsten Fragen zu beantworten. Beide setzte er bei der Frage danach ein, in der Moderator Günther Jauch wissen wollte, wer sich 1783 ein Verfahren zur Herstellung von mit Kohlensäure versetztem Mineralwasser patentieren ließ.

Als noch die vier Antwortmöglichkeiten Jean Perrié, Juan Fant, Jack Peps und Jacob Schweppe zur Auswahl standen, rief Kubach eine befreundete Radiologin an. Die war zwar im Ski-Urlaub, ging nach langem Klingeln aber dennoch ans Telefon, wollte sich jedoch nicht auf eine Antwort festlegen. Der Kandidat mutmaßte, dass Schweppe ein zu ungewöhnlicher Name für das 18. Jahrhundert gewesen sei — und wurde auf seinem Irrweg noch bestätigt, als der 50:50-Joker nur noch die Antworten Jean Perrié und Jacob Schweppe stehen ließ.

Kubach zockte — und verlor (fast) alles. Nachdem Jauch ihn nicht davon abhielt, die falsche Antwort einzuloggen, endete die zweite Sendung mit dem 26-Jährigen (nach der 8000-Euro-Frage musste er eine Woche warten) bitter. Der Moderator klärte Kubach noch auf, dass der damals in Genf lebende Juwelier Schweppe sich das drei Jahre zuvor für medizinische Zwecke entwickelte Verfahren 1783 patentieren ließ, doch sein Gegenüber schien vor Enttäuschung gar nicht mehr zuzuhören.

Auch Jauchs Worte ("Sie haben es strategisch super gemacht") bauten den Studenten ebenso wenig auf wie der Wunsch, nun eine gute Master-Arbeit zu schreiben. Schweppe gründete 1790 zusammen mit Nicolas Paul und Henri-Albert Gosse eine Fabrik zur Herstellung von Sodawasser, für das er bis heute bekannt ist.

Immerhin: Kubach ist nicht der Erste, der sich mit 500 statt 125.000 Euro begnügen muss. Viktoria Seipp gab die falsche Antwort auf die Frage, was sich hinter der Nummer 551 im Köchelverzeichnis verbirgt (korrekt: Jupiter-Sinfonie), Dirk Steurer verließ sich auf seinen Joker und loggte falsch ein, welcher Song sich 2010 die meisten Wochen auf Platz 1 der deutschen Single-Charts hielt (korrekt: "Somewhere Over The Rainbow" von Israel Kamakawiwo'Ole).

Dass die Sendung für RTL eine günstige werden würde, lag kurz darauf auch an Alexander Trebing. Der zweite Kandidat der Show fiel zwar nicht wie sein Vorgänger von der 125.000-Euro-Frage auf die erste Gewinnstufe, ging aber ebenfalls "nur" mit 500 Euro heim.

Für 8000 Euro wollte Jauch vom Ludwigsburger wissen, wofür Wissenschaftler — wie unlängst öffentlich gemacht wurde — eindeutige Hinweise entdeckt zu haben glauben. Bei seinen Antwortmöglichkeiten (6. Buch Mose in der Urbibel; 7. Bein der Fruchtfliege; 8. Zwerg bei Schneewittchen; 9. Planet im Sonnensystem) setzte der Barkeeper auf die Fruchtfliege, richtig war aber der neunte Planet im Sonnensystem.

(spol)
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