Tv-Kritik Wepper als Chefarzt mit weißer Weste

Filme dieser Machart gibt es viele: Ein ungleiches Paar fährt in den Urlaub, doch mit dem fest gebuchten Ferienhaus läuft es nicht glatt. Denn es wurde dummerweise doppelt vermietet. Man trifft auf ein anderes Paar, und der Zuschauer weiß gleich: Der Chefarzt – in diesem Fall Fritz Wepper – würde viel besser zur attraktiven Kochbuchautorin – gespielt von Gila von Weitershausen – passen als zur blutjungen Gespielin. Zunächst streiten sich die Paare, dann einigen sie sich: Beide werden ihre Ferientage in dem Haus verbringen. Damit sind die Weichen gestellt. Insofern war "Alles außer Liebe" (ARD, gestern Abend, 20.15 Uhr) durchschnittlich: nett, aber nicht übermäßig witzig. Da gibt es besser gemachte Filme wie "Liebe braucht keine Ferien" mit Kate Winslet, Cameron Diaz, Jack Black und Jude Law.

Trotzdem bleibt man bei dem ARD-Film dran: Weil die fiktive Geschichte mit dem realen Leben von Fritz Wepper viel gemein hat. Der 70-jährige Schauspieler hatte eine Beziehung zu der wesentlich jüngeren Susanne Kellermann (35), bekam mit ihr eine Tochter, kehrte dann aber zu seiner Ehefrau Angela zurück, mit der er seit mehr als 30 Jahren verheiratet ist. Deshalb ist man auf die Botschaft des Films gespannt. Und die lautet: Paare sollten im Alter nicht zu weit voneinander entfernt sein. Man halte sich lieber an die eigene Generation. Eine simple Moral, eine weiße Weste für den Chefarzt. Leslie Brook

(RP)
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