Nachspiel zur Standortentscheidung Wegen RTL: Querelen zwischen Köln und Hürth

Köln (rpo). Mit der Wahl von RTL für die Kölner Messe als neuem Standort sind die Querelen zwischen den konkurrierenden Städten Köln und Hürth erst richtig aufgebrochen. In Hürth wundert man sich, warum das Kölner Angebot so günstig sein konnte.

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zitierte aus einem vertraulichen Brief des Hürther Bürgermeisters Walther Boecker (SPD) an den Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU). Darin stellt Boecker die Frage, wie das Angebot aus Köln günstiger habe sein können. Boecker erklärte am Montag auf Anfrage, das Schreiben sei ausdrücklich gegen seinen Willen an die Öffentlichkeit geraten.

"Der Standort Messe ist aus vielerlei Gründen teurer, wie kann dann das Mietangebot günstiger sein als in Hürth, wo sozusagen auf freiem Feld hätte gebaut werden können?", wird Boecker im "Spiegel" zitiert. Unklar seien etwa, wie sich in Köln "standortbedingte Mehrkosten" zum Beispiel für den Hochwasserschutz auswirkten. Fraglich sei, ob "möglicherweise verdeckte Subventionen fließen". Der Hürther Verwaltungschef bedauerte am Montag, dass dieses Schreiben gegen seinen ausdrücklichen Willen der Presse zugänglich gemacht worden sei. "Ich werde deshalb dieses Schreiben auch weiterhin als vertraulich zwischen zwei Behörden behandeln", sagte Boecker.

RTL will 2008 seinen zu klein gewordenen Sitz in Köln-Junkerdorf in die Rheinhallen der Messe nach Köln-Deutz verlegen. Dort sollen alle Kölner Unternehmen des Senders an einem Ort zusammengeführt werden. Auch die Stadt Hürth hatte sich mit einem eigenen Angebot um den Zentralsitz des Senders beworben und war bis zum Schluss im Rennen gewesen.

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