Nach Kritik an Sendung WDR setzt "Tatort" nicht ab

Köln (RPO). Nach der Kritik des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma sieht der Westdeutsche Rundfunk keinen Grund für eine Absetzung seines neuen Kölner "Tatorts".

Die erfolgreichsten Tatort-Kommissare
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Foto: WDR/ Michael Böhme

Der Sender respektiere die Sorgen des Zentralrats, "der sich - zu Recht - regelmäßig öffentlich gegen die mit negativen Klischees behaftete Darstellungen der Roma- und Sinti-Minderheit wendet", erklärte WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff am Donnerstag in Köln. "Der WDR sieht jedoch keine Veranlassung, den Film nicht wie vorgesehen am 19. Oktober 2008 zu senden."

Der Kölner Sender reagierte mit seiner Stellungnahme auf ein Schreiben des Zentralratsvorsitzenden Romani Rose an WDR-Intendantin Monika Piel. Darin hatte Rose an den WDR appelliert, den TV-Krimi mit dem Titel "Brandmal" nicht wie geplant in gut zwei Wochen in der ARD auszustrahlen. "Ich halte den Film für gefährlich, weil dort die Stigmata und negativen Klischees über die Roma- und Sinti-Minderheit bestätigt werden, für die es nach dem Holocaust und der Nazipropaganda immer noch einen besonders fruchtbaren Boden in unserer Gesellschaft gibt", hieß es in dem Brief.

Dagegen erklärte Kulenkampff, im Gegensatz zu den Vorwürfen des Zentralrats "sind wir davon überzeugt, dass mit einem sorgfältig recherchierten Buch und dem behutsam inszenierten Film mit der Problematik sehr differenziert umgegangen wird". Der Film bestätige gerade nicht die üblichen Klischees. Er baue im Gegenteil Vorurteile ab und stehe damit in der Tradition der sozialkritischen Kölner "Tatorte".

(afp2)
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