Köln WDR-Mitarbeiter unzufrieden mit Programmoffensive

Köln · Die zweiwöchige Programmoffensive des WDR hat offenbar nicht so viele junge Zuschauer angelockt, wie sich der Sender erhofft haben dürfte. Einer ersten Auswertung des Mediendienstes "Meedia" zufolge erzielten mehrere neue Sendungen allenfalls durchschnittliche Einschaltquoten. Das niederrheinische Comedy-Format "Meuchelbeck" und "Das Lachen der anderen" mit Micky Beisenherz und Oliver Polak seien zwar vor einer Woche im jungen Publikum noch mit guten 1,8 Prozent gestartet, fielen dann aber in dieser Woche mit jeweils 0,8 Prozent unter das "WDR-Normalniveau". Gut schnitt hingegen die Serie "Die Mockridges" über den Clan aus Köln ab.

Die vergangenen zwei Wochen hatte der Westdeutsche Rundfunk unter dem Motto "WDR. Macht den Westen an" zur Testphase für dutzende neue Formate erklärt, mit denen vor allem Menschen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren angesprochen werden sollten. Die Offensive ist laut WDR auch eine Experimentierfläche für die Programmschema-Reform, die 2016 ansteht.

Bereits vor Abschluss des Projekts werde in den Reihen der WDR-Mitarbeiter Kritik geübt, etwa in einer internen Facebook-Gruppe. Dort veröffentlichten Nutzer ein Schreiben an WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn, in dem die Quotenentwicklung kritisiert und die Sorge geäußert wird, dass der WDR zum Spartensender werden könnte. Schönenborn mahnt zur Geduld.

(RP)
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