Nach Ranicki-Kritik WDR kündigt mehr Kultur an

Köln (RPO). Nach der Fernsehkritik von Marcel Reich-Ranicki bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises will WDR-Intendantin Monika Piel sich für mehr Kultur und Dokumentationen zur Hauptsendezeit einsetzen. Die ARD sei durchaus verbesserungswürdig. Allerdings könne mit vielen Qualitätsprogrammen kein Massenpublikum erreicht werden.

Glamouröse Aftershow-Party beim Fernsehpreis
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Reich-Ranickis Kritik sei den ARD-Sendern "nicht völlig fremd", sagte Piel dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir arbeiten daran." Eine Debatte über die Qualität des deutschen Fernsehens dürfe sich aber nicht immer nur auf die öffentlich-rechtlichen Sender konzentrieren.

Es gehe auch um das Privatfernsehen. "Ich hoffe sehr, dass die Landesmedienanstalten als zuständige Aufsichtsbehörde die Kritik Reich-Ranickis aufgreifen und ihrerseits eine Qualitätsdebatte über das kommerzielle Fernsehen in Gang bringen."

Der 88-jährige Reich-Ranicki, Ex-Moderator der ZDF-Sendung "Das Literarische Quartett", hatte seine Auszeichnung bei der Preisverleihung am Samstagabend in Köln überraschend abgelehnt und scharfe Kritik an den ausgezeichneten Sendungen geübt. Am 17. Oktober wird er mit Moderator Thomas Gottschalk im ZDF über Qualität im Fernsehen diskutieren.

(afp)
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