Köln Wasserleiche im Kölner Ruderclub

Köln · Im 15. Fall von "Marie Brand" wird eine Patchwork-Familie durch den Mord am Vater auseinandergerissen.

Marie Brand (Mariele Millowitsch) kennt der Zuschauer als rationale, kluge, manchmal auch etwas kühle Ermittlerin. Doch in ihrem neuen Fall ist sie irgendwie anders. Sie reagiert wie eine Freundin, als sie Hanna kennenlernt, deren Stiefvater ermordet aufgefunden wird. Denn sie sieht sich selbst in diesem hochbegabten Mädchen (Elisa Schlott) und lässt eine für sie ungewöhnliche Nähe zu. "Das Mädchen erinnert sie an sich selber, sie findet viele Parallelen zwischen ihr und sich selbst: beidhändig schreiben, analytisches Denken", sagt Schauspielerin Mariele Millowitsch. Die Sympathie scheint beiderseitig zu sein, denn die junge Frau sucht die Kommissarin auch privat auf, übernachtet sogar einmal bei ihr. Doch Marie Brand muss aufpassen, dass sie sich nicht zu sehr von dem Mädchen, das immerhin auch eine Verdächtige ist, einwickeln lässt und dadurch Fehler macht.

In der neuen Folge - es ist bereits der 15. Krimi der ZDF-Reihe - müssen die Kommissarin und ihr Kollege Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) einen Mord in einem Kölner Ruderclub aufklären. Bei dem Toten handelt es sich um den erfolgreichen Finanzberater und engagierten Förderer des Kölner Rudervereins "Agrippina 1888", Werner Brehm (Christoph Jacobi). Gemeinsam mit dessen Tochter Sofie, Ehefrau Jenny und deren Tochter Hanna lebte er bis zu seinem Tod das Konzept einer Patchwork-Familie.

Erste Nachforschungen offenbaren, dass der Finanzberater einen aufgebrachten Kundenkreis hinterlassen hat: Auch mehrere Ruderer machen das Mordopfer dafür verantwortlich, ihre Ersparnisse verloren zu haben oder hatten andere Rechnungen mit ihm offen. Einer von ihnen, Luca, hatte kurz vor der Tatzeit einen heftigen Streit mit dem Ermordeten. Es ging um Hanna, in die Luca verliebt ist.

Seit 2008 verkörpert Mariele Millowitsch die Kölner Kommissarin Marie Brand. Die Reihe lief zuletzt mittwochs, rückt nun aber wegen der großen Beliebtheit auf den Samstag. Laut ZDF ist es der lockere und lustige Ton zwischen den beiden Ermittlern, der die Reihe so erfolgreich macht." Wir nehmen uns nicht ganz so ernst, wir nehmen uns auch gerne mal auf den Arm", sagt Millowitsch. Meist ist es Simmel, der versteckte Talente offenbart. In der neuen Folge greift der Assistent zum Ruder. Millowitsch sagt dazu: "Ich als Mariele würde einiges mitmachen. Ich würde auch schwimmen und habe auch schon mal zum Ruder gegriffen. Aber in der Rolle ist Hinnerk der körperlichere von uns beiden. Ich habe meine Ruhe, stehe an der Seite und halte sein Sakko fest. Er soll ruhig die Stunts machen, das ist mir recht."

Der Fall ist sehenswert - und das liegt neben einem guten Drehbuch vor allem an der Schauspielerin Elisa Schlott. "Elisa ist großartig, hat mich sehr beeindruckt. Sie wusste genau, was sie tut, ist sehr konzentriert. Von ihr wird man noch einiges hören", sagt Millowitsch.

"Marie Brand", ZDF, Sa., 20.15 Uhr

(RP)
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