Konzern will Kosten im Vertrieb senken VW-Chef: "Kosten müssen runter"

München (rpo). Flaue Nachfrage beim Autohersteller VW. Angesichts dessen hat VW-Chef Bernd Pischetsrieder deutliche Kostensenkungen im Vertrieb angekündigt.

<P>München (rpo). Flaue Nachfrage beim Autohersteller VW. Angesichts dessen hat VW-Chef Bernd Pischetsrieder deutliche Kostensenkungen im Vertrieb angekündigt.

Alles müsse auf den Prüfstand, sagte Pischetsrieder dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Ein wichtiges Feld ist der Vertrieb, hier müssen die Kosten deutlich runter", sagte der Chef des Wolfsburger Autokonzerns. Westeuropa und der deutsche Markt bewegten sich auf dem schlechten Niveau des Vorjahres und des ersten Quartals, beklagte Pischetsrieder. Im Gesamtjahr werde der Konzerngewinn schrumpfen.

"2003 wird für den VW-Konzern beim Ertrag schlechter als das vergangene Jahr", sagte der Unternehmenschef. Zwar sei das erste Quartal nicht repräsentativ für das Gesamtjahr. Doch nach wie vor seien eine massive Kaufzurückhaltung, eine hohe Sparrate und ein sehr hohes Durchschnittsalter der Autos zu beobachten. Eine weitere Kürzung von Investitionen schloss Pischetsrieder aber aus. Es bleibe bei der vor der Dollar-Baisse beschlossenen Kürzung von zehn Prozent.

Kritische Aussage zum Luxusgefährt Phaeton

Erst kürzlich hatte das "Manager-Magazin" berichtet, Pischetsrieder wolle den bislang neunköpfigen Vorstand des Konzerns verkleinern. Den Posten eines Vertriebsvorstands, wie ihn der im April überraschend entlassene Robert Büchelhofer innehatte, solle es in Wolfsburg nicht mehr geben.

Pischetsrieder äußerte sich im "Focus" eher skeptisch zum Erfolg der Luxuslimousine Phaeton. Wenn sich der Markt für große Limousinen weiter so negativ entwickele, werde das Ziel, 2004 rund 20.000 Stück zu verkaufen, nicht erreicht.

VW-Chef poltert gegen EU-Kommissar

Der VW-Chef kritisierte scharf die Absicht von EU-Kommissar Frits Bolkestein, das VW-Gesetz mit der Stimmrechtsbegrenzung für einzelne Aktionäre zu kippen. "Herr Bolkestein erweckt den Eindruck, es gäbe weltweit einen einheitlichen Kapitalmarkt", sagte Pischetsrieder. Dabei ignoriere der EU-Kommissar Regelungen wie die Übernahmegesetze von Pennsylvania und Indiana, die Übernahmen und Fusionen vereitelten, oder die Mehrfachstimmrechte der Familie Ford.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort