Vorwürfe der sexuellen Belästigung WDR kündigt Mitarbeiter fristlos
Köln · Er war bereits im April bis auf Weiteres freigestellt worden. Nun hat der Westdeutsche Rundfunk einem Mitarbeiter wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung fristlos gekündigt.
Nach Informationen des Magazins „Stern“ und des Recherchebüros „Correctiv“ handelt es sich dabei um einen Fernsehkorrespondenten, dem zahlreiche Belästigungsfälle vorgeworfen werden.
Der WDR selbst teilte dazu am Montag in Köln mit, er habe in den letzten Wochen neue Hinweise mehrerer Betroffener erhalten. Auch nach Anhörung des Mitarbeiters habe der WDR die Vorwürfe als glaubhaft und so gravierend eingestuft, dass er nun Konsequenzen gezogen habe.
WDR-Intendant Tom Buhrow teilte mit: „Ich kann mir vorstellen, dass es für die Betroffenen ein schwieriger Schritt war, aus der Anonymität herauszutreten. Aber genau dieses Vertrauen war entscheidend für den Aufklärungsprozess.“
Der Mitarbeiter war im April bis auf Weiteres freigestellt worden. Buhrow beauftragte die hauseigene Revisionsabteilung mit der Überprüfung und Aufarbeitung der Vorwürfe.
Als weitere mutmaßliche Fälle bekannt wurden, schaltete er auch noch die frühere Gewerkschafts-Chefin Monika Wulf-Mathies ein. Sie soll untersuchen, wie der WDR in der Vergangenheit mit Hinweisen auf sexuelle Belästigung umgegangen ist.