Hamburg Vier "Frauenherzen" in Berlin

Hamburg · Mit der neuen Dienstagabendserie wirbt Sat.1 um eine junge weibliche Zielgruppe.

Berlin ist nicht New York und "Frauenherzen" nicht "Sex and the City". So haben die amerikanischen Kultsendungen die neue Sat.1-Dienstagabendserie zwar beeinflusst, doch geht es hier um etwas anderes. Die jungen Berlinerinnen, die auf ihrem Charlottenburger Kiez leben, lieben und leiden, sind nicht miteinander befreundet. Ihre Wege kreuzen einander nur immer mal wieder. Und sie träumen auch nicht in Manolo-Blahnik-Schuhen von Mr. Big, sondern haben mit Alltagsproblemen zu kämpfen. Moderne Frauen wie du und ich - Identifikationsfiguren, durch die sich der Münchner Privatsender bei der Zielgruppe gute Quoten erhofft.

Zumindest bessere als bei der neuen werktäglichen Soap "Mila", die am vergangenen Montag startete und auf Anhieb für Kopfzerbrechen sorgte. Schauten am ersten Tag noch eine gute Million Zuschauer zu, sackte das Interesse an den folgenden Wochentagen ab. Serien haben einen schweren Stand im deutschen Fernsehen, abgesehen vom ZDF-Krimi-Vorabend und dem Dienstagabend im Ersten, gegen den nun ausgerechnet die "Frauenherzen" anschlagen wollen.

Erfolgreich war im Januar 2014 der gleichnamige Pilotfilm gelaufen. Mehr als drei Millionen Menschen (Marktanteil 13,9 Prozent) sahen zu, wie im vom Sender als Gegenstück zu Simon Verhoevens Komödie "Männerherzen" (2009) bezeichneten Werk sehr unterschiedliche Heldinnen ihr Dasein zu meistern versuchen. Zwei sind auch in den sechs Folgen der erstenStaffel dabei: Nadeshda Brennicke als karrierebewusste, verheiratete Model-Bookerin Fe, die schwanger wird, und Ex-Burgschauspielerin Julia Hartmann als Cafébetreiberin Frieda, deren Mutter an Krebs erkrankt. Als Neue im Quartett mischt Muriel Baumeister als überforderte Alleinerziehende Britta mit. Und Christine Petersen ist die wegen ihrer Molligkeit schüchterne Friseurin Mandy, die per Internet einen Mann sucht.

Hartmann empfindet ihren bindungsscheuen Single Frieda als zeittypisch. "Dass sie den Vamp gibt, obwohl sie im Kern unsicher ist - damit können sich bestimmt viele Frauen identifizieren", glaubt sie.

"Frauenherzen", Sat.1, 20.15 Uhr

(dpa)
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