Köln Vertretung der WDR-Redakteure tritt zurück

Köln · Der WDR hat aktuell keine Redakteursvertretung mehr, die bei dem öffentlich-rechtlichen Sender entsprechend seines eigenen Redakteursstatuts die innere Pressefreiheit sichern soll. Ein Sprecher bestätigte gegenüber unserer Zeitung, dass die verbliebenen drei Vertreter des eigentlich siebenköpfigen Gremiums am Montag zurückgetreten sind. Ein Wahlausschuss bereite nun Neuwahlen vor.

Wie der Branchendienst "Funkkorrespondenz" berichtet, begründete einer der bisherigen Redakteursvertreter den Rücktritt mit der "Strategie der Geschäftsleitung", das Redakteursstatut auszuhebeln. Seine entsprechende E-Mail sei an mehr als 900 fest angestellte WDR-Mitarbeiter gegangen. In der Kritik, die nicht von allen WDR-Redakteuren geteilt wird, stehen Intendanz und Justiziariat des Senders: Sie hätten versucht, das Gremium auszuhungern.

Angegriffen wird damit nicht nur die scheidende Intendantin Monika Piel, sondern auch Justiziarin Eva-Maria Michel, die als eine der Kandidatinnen für Piels Nachfolge an der Spitze des größten ARD-Senders gilt. Insgesamt sind für das Intendantenamt 37 Bewerbungen beim WDR eingegangen. Wann der Rundfunkrat, der die Stelle öffentlich ausgeschrieben hat, über die Nachfolge entscheidet, ist unklar. Neben der Ausschreibung wurde auch eine Findungskommission eingesetzt, die von sich aus potenzielle Kandidaten sucht.

(tüc)
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