Kritik vom Medienwächter Verletzt Bohlen die Menschenwürde?

Hamburg (RPO). Die Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen hat die RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" scharf kritisiert. In einem Brief an RTL-Chefin Anke Schäferkodt zeigte sich Anstaltsdirektor Norbert Schneider empört über die verbalen Entgleisungen Dieter Bohlens.

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"Es ist überflüssig, und es ist schädlich, wenn der Privatfunk in Deutschland seine Akzeptanz mit Mitteln zu erreichen versucht, die in die Nähe verletzter Menschenwürde geraten", zitiert das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Samstag aus dem Schreiben Schneiders an Schäferkodt. Bohlens Entgleisungen seien "unsäglich und sollten in einem Haus wie RTL nicht folgenlos bleiben", fordert der Medienwächter.

Kritik war zuvor bereits vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, gekommen. Er warf Bohlen wegen dessen zum Teil derben Sprüchen vor: "Wer Menschen verachtet, beleidigt Gott." RTL hielt er vor, Beleidigungen und Fäkaliensprache dürften keinen Raum im Fernsehen erhalten. Auch Politiker und weitere Kirchenvertreter hatten die vierte Staffel der Castingshow scharf kritisiert. RTL wies die Vorwürfe zurück.

(afp)
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