TV-Legende Kulenkampff Der letzte Kavalier

Düsseldorf · Zwei Jahrzehnte lang prägte Hans-Joachim Kulenkampff das deutsche Unterhaltungsfernsehen. Er war ein Charmeur und Schwerenöter, der stets sagte, was er dachte. Die Nation liebte ihn dafür. Am Dienstag wäre er 100 Jahre alt geworden.

 Hans-Joachim Kulenkampff 1968 in der Show „Einer wird gewinnen“.

Hans-Joachim Kulenkampff 1968 in der Show „Einer wird gewinnen“.

Foto: dpa/Wolfgang Weihs

Wenn die Nation einen der ihren im kollektiven Bewusstsein mit Spitznamen abspeichert, spricht das für ein besonders inniges Verhältnis. Hans-Joachim Kulenkampff nannten alle „Kuli“, weil sie ihn liebten und bewunderten. Dafür, dass er so war, wie sie gerne gewesen wären: furchtlos, schlagfertig und geradeaus. Ein Schwerenöter und Charmeur, ein Entertainer mit Anstand. Weil er sagte, was er dachte, auch wenn er damit mal aneckte. Weil er wie viele andere Schlimmes erlebt hatte und trotzdem weitermachte. Mit seiner Rate-Show „Einer wird gewinnen“ zog er in den 1960-ern oft 80 bis 90 Prozent der Zuschauer vor den Bildschirm, heute unvorstellbar. Aber der Showmaster war mit seinen 1,85 Meter nicht nur eine imposante Erscheinung, sondern eine Institution, ein Ereignis, das niemand verpassen wollte. Am Dienstag wäre er 100 Jahre alt geworden.