DSF will Sonntag-Spiele TV-Modelle: Bundesliga bei ARD und ZDF

München (rpo). Wer nun wann über was über welches Fußballspiel berichtet, ist noch lange nicht in trockenen Tüchern. Nun liegt ein neues Modell auf dem Tisch, nachdem ARD und ZDF den Zuschlag erhalten sollen.

In der Diskussion um die zukünftige Bundesliga- Berichterstattung im Fernsehen liegen die nächsten Modelle auf dem Tisch. In der Deutschen Fußball-Liga (DFL) wächst nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) die Zuversicht, dass eine Einigung mit der ARD und dem ZDF bald möglich sei. Die ARD würde danach die sieben Samstag-Partien in der "Sportschau" zeigen, das ZDF übernimmt die beiden Begegnungen am Sonntag in seiner Sport- Reportage.

Auch das Deutsche Sportfernsehen (DSF) hat sein Interesse an der höchsten Spielklasse unterstrichen. "Wir stehen bereit, ran am Sonntag abzulösen", sagte der neue DSF-Geschäftsführer Rainer Hüther der dpa. Nach seinen Angaben machen Bundesliga-Spiele am Sonntag im DSF Sinn: "Sie wären eine ideale Anbindung an die Berichterstattung über die 2. Bundesliga." Hüther betonte allerdings: "Die Bundesliga am Sonntag muss für uns wirtschaftlich bleiben."

Das gilt auch für ARD und ZDF. Über konkrete Summen für die beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten ist nach Informationen der "SZ" bei einem Treffen mit der Agentur Infront noch nicht verhandelt worden. An dem Gespräch in Frankfurt/Main, das sich zunächst um die Fußball- WM 2006 in Deutschland drehte, hat auch DFL-Geschäftsführer Wilfried Straub teilgenommen. Neben ARD/ZDF soll sich ein Großsponsor aus der Wirtschaft mit mehr als 10 Millionen Euro an der Finanzierung der Free TV-Rechte beteiligen.

Die Schweizer Sportagentur Infront vermarktet die Bundesliga- Rechte und die WM-Rechte 2006. Das Unternehmen muss der DFL für die kommende Bundesliga-Saison 290 Millionen Euro überweisen. Außerdem besteht eine Sendeverpflichtung in einem frei empfangbaren Sender (Free TV) mit großer Reichweite. Einen Vertrag für die Erstrechte im Free-TV konnte Infront noch nicht abschließen. In der abgelaufenen Saison zahlte Sat.1 rund 80 Millionen Euro. Eine Verlängerung des Vertrags zu ähnlichen Bedingungen hatte der Privatsender aus Kostengründen abgelehnt.

Damit brachte Sat.1 den Ball für zahlreiche Spekulationen ins Rollen. Vor dem ARD/ZDF-Modell - das ZDF hat die Zweitsenderechte von Infront für das Samstag-Sportstudio bereits gekauft - hatte zuletzt der FC Bayern-Vorstandsvorsitzende Karlheinz Rummenigge eine Aufteilung der TV-Fußball-Rechte an ARD (Bundesliga), RTL (DFB-Pokal) und Sat.1 (Champions League) als wahrscheinlich bezeichnet. Dabei ist zu beachten, dass die Rechte für den DFB-Pokal derzeit bei ARD und ZDF liegen. Ebenso wahrscheinlich könnte es daher sein, dass die bisherige Aufteilung der Fußball-Rechte beibehalten wird.

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