Sat1-Sendung "Schwer verliebt" Teilnehmer kritisieren Sat1

München · Die Sat.1-Show "Schwer verliebt" steht wieder unter Beschuss. Die Redaktion habe Vorgaben gemacht, wie er sich zu verhalten habe, wurde ein Kandidat mit dem Namen Fabian (aus Kiel) im Online-Magazin "Fernsehkritik-TV" zitiert. Er habe in Interviews mit anderen Medien nicht sagen dürfen, dass er entgegen der Darstellung über die Sendung keine Freundin gefunden habe. Teils sei ihm eine Vertragsstrafe von 250 000 Euro angedroht worden. "Wenn ich mit irgendeinem rede, werde ich meines Lebens nicht mehr glücklich", habe es geheißen, sagte Fabian dem Online-Magazin.

"Schwer verliebt" - Kuppelshow in der Kritik
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Sat.1 äußerte sich überrascht und kündigte eine Überprüfung an. Die Sendung war in der ersten Staffel im vergangenen Herbst ausgestrahlt worden. Eine Kandidatin der Show hatte damals bereits kritisiert, dass statt Reality-TV größtenteils gestellte Szenen und erfundene Dialoge präsentiert würden. Die deutsche Medienaufsicht habe jedoch keinen Verstoß gegen die Menschenwürde oder den Jugendschutz erkennen können, sagte ein Sprecher der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz im Februar 2012 nach Abschluss der Prüfung in Ludwigshafen.

Das Drehbuch habe praktisch alles vorgeben, sagte Fabians Mutter Renate in dem Online-Magazin weiter. Fabian habe in der Sendung, die speziell mollige Menschen an Partner vermitteln will, Cola trinken sollen anstatt Wasser. Als sie und Fabian nicht bei allem mitmachen wollten, sei gedroht worden, dass sie die Kosten für den abgebrochenen Dreh übernehmen müsse. "Ähnlich wie bei Fabian wurde mir bei jeder Aktion mit Vertragsstrafen gedroht. Der Dreh würde abgebrochen und ich müsste für die ganzen Kosten aufkommen."

Eine Sprecherin des Senders teilte dazu mit: "Die Aussagen von Fabian und seiner Mutter ein Jahr nach den Dreharbeiten überraschen uns, das Verhältnis zu den beiden war immer positiv. Wir gehen den Vorwürfen nach und behalten uns rechtliche Schritte vor." Im Herbst dieses Jahres soll eine weitere Staffel folgen.

(dpa)
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