TV-Krimireihe Was kommt nach dem kleinen "Tatort"-Overkill?

Berlin · Krimi-Überdosis im Ersten? Sechs neue "Tatorte" gab es innerhalb von vier Wochen. Was war bemerkenswert und wie geht es weiter?

Das sind die aktuellen "Tatort"-Teams
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Foto: dpa, ve sab kde

In den Wochen um Weihnachten wird bei Deutschlands beliebtester Krimireihe besonders oft ermittelt — traditionell macht sich dann bei manchem Zuschauer "Tatort"-Überdruss breit. Sechs Erstausstrahlungen hat die ARD in den vergangenen vier Wochen ausgestrahlt. Weil es von dem Sonntagskrimi in der Weihnachtszeit zwei Event-Ausgaben an Feiertagen gibt (26. Dezember und 1. Januar), häufen sich die Filme.

Vor einem Jahr gab es allerdings sogar sieben "Tatorte" in dem Zeitraum, am ersten Sonntag 2014 gleich zwei hintereinander, weil das Erste den besonders bedrohlichen Kölner Geiseldrama-Fall "Franziska" aus Jugendschutzgründen erst nach 22 Uhr ausstrahlte.

Die letzten vier Wochen im Überblick: Am 7. Dezember war nach zwei Jahren mal wieder die niedersächsische Ermittlerin Lindholm im Dienst — mit dem Fleischkrimi "Der sanfte Tod". Es folgte der vielfach als vorhersehbar gescholtene Erfurt-Krimi "Der Maulwurf" (21. Dezember). Am zweiten Weihnachtsfeiertag gab es dann die saarländische Maria-und-Josef-Geschichte "Weihnachtsgeld". Zwei Tage danach, am 28. Dezember, endete das "Tatort"-Jahr 2014 mit dem Münchner Teenager-Thriller "Das verkaufte Lächeln" rund um Pädophilie.

An Neujahr ging das "Tatort"-Jahr 2015 satirisch mit der Krimikomödie "Der Irre Iwan" los, einem chaotischen, von Tonproblemen beherrschten Weimar-"Tatort". Am Sonntagabend lief nun einen Wiener Krimi rund um Agenten und das iranische Atomprogramm: "Deckname Kidon".

Die Einschaltquoten waren sehr wechselhaft — von lediglich sechseinhalb Millionen beim Saarbrücker Weihnachts-"Tatort" mit Devid Striesow (eine konzeptionelle Dauerbaustelle) bis zum Hannover-"Tatort" mit Maria Furtwängler als Charlotte Lindholm, die solide mehr als 10 Millionen Zuschauer vor den Bildschirm lockte.

Die neue Generation der "Tatort"-Kommissare
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Und wie geht es nun weiter, in dem Jahr, in dem die Reihe 45 Jahre alt wird? Viele Sendedaten sind noch unklar oder nur grob geplant.

Am nächsten Sonntag (11. Januar) kommt der Dortmunder Fall "Hydra" mit Hauptermittler Faber, dann der Ludwigshafener Lena-Odenthal-Krimi "Die Sonne stirbt wie ein Tier" (18. Januar), in der Woche danach mit "Borowski und der Himmel über Kiel" (25. Januar) ein Fall aus dem hohen Norden und dann der Kölner Krimi "Freddy tanzt" (1. Februar).

Abzusehen sind auch ein neuer Bodensee-Krimi mit dem Titel "Château Mort" (8. Februar) und der vorletzte Leipzig-"Tatort" mit dem Team Saalfeld/Keppler (Simone Thomalla und Martin Wuttke): "Im Lauf der Zeit" (15. Februar). Am 22. Februar ist voraussichtlich der letzte Fall mit Kommissar Frank Steier (Joachim Król) zu sehen. Er trägt den Namen "Das Haus am Ende der Straße". Steiers Kollegin Conny Mey, gespielt von Nina Kunzendorf, trat bereits 2013 ab.

Daneben sind natürlich wieder viele "Tatort"-Wiederholungen im Ersten und in den Dritten zu sehen. Hervorzuheben ist dabei am 16. Januar im Ersten vielleicht der Berlin-Krimi "Gegen den Kopf" aus dem Jahr 2013. Der Film mit den 2014 abgetretenen Ermittlern Ritter und Stark (Dominic Raacke und Boris Aljinovic) steht zumindest beim Fan-Forum "Tatort-Fundus" in der Rangliste aller gut 930 "Tatorte" ganz vorne.

Tatort: Die Abschiede der Kommissare
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Foto: dpa, bsc

Die großen Neuheiten des Jahres gehen beim "Tatort" ab März los. Für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) treten Meret Becker und Mark Waschke als das neue Berlin-Duo Nina Rubin und Robert Karow an. Die erste Folge soll am 22. März zu sehen sein.

Für den Hessischen Rundfunk (HR) kommen dann einige Wochen später — voraussichtlich am 17. Mai — Margarita Broich und Wolfram Koch als das neue Frankfurt-Duo Anna Janneke und Paul Brix zum Einsatz.

Der Bayerische Rundfunk (BR) bringt außerdem wohl noch im ersten Halbjahr erstmals seinen Franken-"Tatort" mit Dienstsitz Nürnberg und den Schauspielern Fabian Hinrichs und Dagmar Manzel als Felix Voss und Paula Ringelhahn ins Programm.

(dpa)
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