"Die letzte Wiesn" Die fünf wichtigsten Fragen zum Wiesn-"Tatort"

Düsseldorf · Ob sich nach der Ausstrahlung des BR-"Tatorts" vom Sonntag noch viele Besucher unbeschwert auf die Wiesn trauen, muss sich noch zeigen. Denn das Bild, das der Bayerische Rundfunk von dem Volksfest zeichnete, ist düster und bisweilen bedrohlich.

Tatort: Bilder aus München-Fall "Die letzte Wiesn"
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Bilder aus dem "Tatort: Die letzte Wiesn" mit Leitmayr und Batic

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Bei den tausenden Menschen, die volltrunken durch die Stadt stolpern, kann einem die Lust aufs Oktoberfest vergehen.

Ist es wirklich so schlimm auf der Wiesn?

Wer schon einmal auf dem Oktoberfest war, weiß, dass es dort tatsächlich sehr ähnlich aussieht. Das Bier fließt in rauen Mengen, und man begegnet teils schon am Nachmittag den ersten Volltrunkenen. In diesem Jahr gab es die erste Bierleiche schon 80 Minuten nach der Eröffnung. "Vom fiktiven Kriminalfall abgesehen ist der Film ziemlich nah an der Realität", sagt Schauspieler Miroslav Nemec in einem Interview mit der dpa. "Was man da hinter den Zelten an sexuellen Dingen oder auch Übelkeitsdingen mitbekommt... Dem Rausch sind Tür und Tor geöffnet." Trotzdem macht das Oktoberfest Spaß: Die Stimmung ist super, und Leute, die ihre eigenen Grenzen nicht kennen, gibt es ja überall.

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Foto: dpa, bt kde sab kde

War das der erste Wiesn- "Tatort?

Nein. Schon einmal haben Leitmayr und Batic auf dem Oktoberfest ermittelt. Die Episode "A gmahde Wiesn" von 2007 spielte jedoch während der Wiesn-Vorbereitungen, erst dieses Mal geht es wirklich rein ins wahnwitzige Treiben.

Gibt es das Amperbräu wirklich?

Nein, das ist eine Erfindung. Auf der Wiesn gibt es 16 Festzelte, aber das Amperbräu ist nicht darunter. Kurios: Laut einem Bericht des Münchner Merkurs haben ein paar Burschen aus Esting ein untergäriges Bier namens Amperbräu gebraut, als sie eine Wettschuld einlösen mussten. Ihr Kumpel hatte es geschafft, innerhalb eines Jahres nach der Hochzeit Papa zu werden.

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Foto: RP/Anna Radowski

Wie gefährlich ist Liquid Ecstasy?

Der ein oder andere dürfte genau darauf achten, ob auch wirklich nur Festbier in seinem Maßkrug ist. Denn in der Folge "Die letzte Wiesn" wurden den Feierwütigen im Amperbräuzelt Liquid Ecstasy oder GHB verabreicht. Tatsächlich ist das eine extrem süchtig machende Droge, die mit echtem Ecstasy chemisch aber nicht verwandt ist. Die Substanz Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB) wird in der Medizin als Narkotikum genutzt. Sie wirkt in höheren Dosen einschläfernd und muskelentspannend, kann aber zudem Übelkeit, Bewusstseinsstörungen und Gedächtnislücken verursachen. Die Wirkung setzt nach zehn bis 20 Minuten ein, je nach Dosierung können Konsumenten auch bewusstlos werden oder gar sterben. In niedrigen Dosen wirkt die Substanz aufputschend. GHB wurde 2002 unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt.

Gibt es wirklich so viele Italiener auf der Wiesn?

Traditionell ist das zweite Wiesn-Wochenende (also das kommende) das so genannte Italiener-Wochenende. Dann reisen Besucher aus dem südlichen Nachbarland in die bayerische Hauptstadt. Rund 19 Prozent der Oktoberfest-Gäste stammen laut dem Münchner Tourismusverband aus Italien, damit sind die Italiener die größte ausländische Gruppe bei der Wiesn. Wacker halten sich die "(Vor-)Urteile: "Viel haben Sie ja noch nie vertragen, unsere italienischen Freunde", sagt Gerichtsmediziner Dr. Matthias Steinbrecher, als er den toten Italiener obduziert, der an seinem Erbrochenen erstickt ist.

Was uns der "Tatort" sonst noch lehrt
Die Tricks der Wiesn-Bedienung
1. Radlerhose unterm Dirndl tragen
2. Telefonnummer mit Zahlendreher auf dem Bierdeckel notieren
3. Ab einem bestimmten Pegel der Gäste nur noch alkoholfreies Bier ausschenken, das merken die Betroffenen eh nicht mehr

Die besten Sprüche
1. "Happy Beer Drinking" (Leitmayr wünscht seinen beiden Untermieterinnen viel Spaß auf der Wiesn, von seinen Italienischkenntnissen kann er keinen Gebrauch machen, denn statt der erwarteten beiden italienischen Männer, stehen zwei schwedische Frauen vor seiner Tür)
2. "Immer das Geschiss mit der Wiesn" (Dezernatsleiter Karl, der eine schwere Entscheidung treffen muss, bleiben die Zelte offen oder werden sie dicht gemacht?)
3. "Quatsch keine fremden Männer an, die sterben dann immer gleich" (Batic zu Leitmayr)
4. "Wenn ich keine Eier hab, brauch ich einen Krisenstab"

Unbedingt in den Wortschatz übernehmen
Wenn jemand stört: "Schleich dich, da gibt's nichts" (Leitmayr)

(leb)
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