"Tatort" aus Ludwigshafen Mario Kopper allein gegen die Mafia

Ludwigshafen · Mehr als 20 Jahre lang ermittelte Kommissar Mario Kopper (Andreas Hoppe) im Ludwigshafen-"Tatort" an der Seite von Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). An diesem Sonntag ist Schluss. Es ist ein fälliger – aber würdiger Abschied.

 Mario Kopper (Andreas Hoppe) denkt nicht lange nach, als sein alter Kumpel aus Jugendtagen angegriffen wird.

Mario Kopper (Andreas Hoppe) denkt nicht lange nach, als sein alter Kumpel aus Jugendtagen angegriffen wird.

Foto: dpa, sab

Mehr als 20 Jahre lang ermittelte Kommissar Mario Kopper (Andreas Hoppe) im Ludwigshafen-"Tatort" an der Seite von Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). An diesem Sonntag ist Schluss. Es ist ein fälliger — aber würdiger Abschied.

In einer Kneipe trifft der Halbitaliener Kopper einen alten Schulfreund wieder. Plötzlich stürmt ein Fremder in die Bar, zückt die Waffe und eröffnet das Feuer. Kopper tötet den Angreifer in Notwehr, muss aber leider feststellen, dass er da eben ein nicht ganz unwichtiges Mitglied der italienischen Mafia erschossen hat. Und das bringt bekanntlich meist ein bisschen Ärger mit sich.

Sein alter Kumpel will danach dennoch in den Zeugenschutz und gegen die kalabrische Müllmafia aussagen. Kurz zuvor hatte sich ein anderer Kronzeuge im Gefängnis selbst getötet. Auch Kopper wird in der Folge bedroht und vertraut sich seiner Kollegin Odenthal an - die aber nur wenig tun kann. Dass die Mafia die Verlobte des Polizisten in Italien ins Visier nimmt, macht die Lage noch verzwickter. Plötzlich heißt es: Kopper allein gegen die Mafia.

Ein würdiger Abschied

Regisseur Roland Suso bereitet der Figur mit einem schnell inszenierten und spannenden Fall einen würdigen Abschied. Die eingestreuten Rückblenden in Super-8-Optik, die den Polizisten als jungen Mann zeigen, sehen gut aus. Und auch die Auflösung des Falls, so viel sei an dieser Stelle schon mal verraten, ist dem Anlass angemessen. Kopper erhält einen würdigen Abschied. Einige Zuschauer dürften vielleicht froh darüber sein.

Recht grummelig und irgendwie verloren lief das TV-Original durch die vergangenen Ludwigshafener Fälle. Auch seine 20 Jahre lang zur Schau gestellte Italiensehnsucht wurde gelegentlich etwas langweilig. Die Figur Kopper schien aus der Zeit gefallen zu sein. In der vielleicht schönsten Szene des Films will Kopper die Zeugenaussage seines Kumpels aufnehmen. Anstatt schnell sein Smartphone zu zücken, rennt er aus dem Raum und grummelt: "Gleich wieder da, ich organisiere mal eben einen Camcorder!" Kopper und der Camcorder - ein schönes Bild.

Schauspieler Andreas Hoppe selbst hätte übrigens gern weiter gemacht. In Interviews beklagte der 57-Jährige seit Längerem, dass der Sender seine Figur verkümmern ließe. Er habe immer wieder Vorschläge gemacht, wie man Kopper neu erfinden oder interessanter machen könne. Doch daraus sei nie was geworden. In den letzten Fällen sei er dann nur noch "zwei Mal durchs Bild gelaufen", klagte der gebürtige Berliner. Da klang Bitterkeit durch. Immerhin ist sein letzter Fall noch mal ein richtig guter. In diesem Sinne: Ciao, Mario!

"Tatort: Kopper", DasErste, So., 20.15 Uhr

(csi)
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