So war der Lindenberg-“Tatort“ Alles klar im Udo-Universum
Ein „Tatort“ mit und für Udo Lindenberg – „Alles kommt zurück“ von Detlev Buck setzt dem Sänger ein Denkmal. Charlotte Lindholm gerät unter Mordverdacht. Und ein Kommissar merkt: Nackte Tatsachen gehören manchmal auch zur Beweisaufnahme.
Worum ging es? Um Udo, um Lindenberg, um Udo Lindenberg. Der Sänger hat einen „Tatort“ gewidmet bekommen und stand im Mittelpunkt. Ihm zu Ehren wurde im „Hotel Atlantic“ gedreht, es gab einen Udo-Doppelgänger-Contest, und singen durfte er auch noch. Der Fall könnte da zur Nebensache geraten, zum Glück trug er auch allein: Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) hatte sich zu einem Sexdate im Hotel verabredet, doch ihr Gespiele lag tot im Bett. So steht sie unter Mordverdacht und will ihre Unschuld beweisen. Die Polizisten Jana Zimmermann (Anne Ratte-Polle) und Ruben Delfgau (Jens Harzer) fühlen sich natürlich von ihr bedrängt. Zimmermann scheint ihr eigene Agenda zu verfolgen, Delfgau schlägt sich später auf Lindholms Seite und landet dann auch mit ihr im Bett. Das neue Paar erkennt, dass die Kommissarin in eine Falle gelockt wurde und es eine Verbindung zu einem alten Kriminalfall gibt.
Wie war es? Außergewöhnlich, und das wird nicht jedem gefallen haben. Für Lindenberg-Hasser ist „Alles kommt zurück“ eine ziemliche Zumutung. Aber Regisseur Detlev Buck ist bei seiner „Tatort“-Premiere ein amüsanter und bildgewaltiger Fall gelungen mit witzigen Dialogen, skurrilen Personen und besonderen Szenen. Es sind 90 überdrehte Minuten, die man jetzt nicht jeden Sonntag braucht. Aber es ist Weihnachten, da darf es von allem ein bisschen mehr sein.
Was war sehenswert? Buck und Furtwängler, die zum ersten Mal im „Tatort“ als Produzentin agiert, haben namhafte Schauspieler um sich geschart. Jens Harzer macht seine Rolle zu etwas ganz Besonderem, und auch Anne Ratte-Polle lebt sich in ihrer Figur einer korrupten Polizisten wunderbar aus. Buck hat selbst einen schrägen Auftritt als Zuhälter – alles ist wunderbar schnoddrig, Hamburg eben.
Die beste Szene Kommissar Ruben Delfgau hat ein Sexvideo auf dem Laptop, mit dem angeblich Charlotte Lindholm erpresst worden sein soll. Er zeigt es ihr in der Lobby des „Atlantic“, sie weist es kategorisch zurück, dass sie die nackte Frau in dem Video ist. Er glaubt ihr nicht, da reißt sie den Pullover hoch und schreit ihn an: „Ich bin das nicht!“ Nackte Tatsachen gehören manchmal auch zur Beweisaufnahme.
Schönster Satz„Ich bin Pathologin, kommen Sie wieder, wenn Sie tot sind.“