"Abgründe" am Sonntagabend in der ARD Wiener Polizei im "Tatort"-Sumpf

Berlin · Der Wiener Tatort "Abgründe" erinnert an Natascha Kampuschs Schicksal, der fiktive Fall hat aber eine eigene Dynamik. Oberinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Major Bibi Fellner (Adele Neuhauser) müssen die Hintergründe eines grausigen Funds aufdecken.

"Tatort": Bilder der Folge "Abgründe"
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Der Fall Natascha Kampusch hat auch Österreichs Fernsehautoren beeinflusst: Der neue Wiener "Tatort" hat eine Geschichte als Hintergrund, die sich an ihrem Ausgangspunkt eng an den Entführungsfall Natascha Kampusch anlehnt. Die wurde 1998 in Wien als Zehnjährige entführt und konnte sich nach mehr als acht Jahren Gefangenschaft befreien — der Täter nahm sich kurz darauf an einem Bahnübergang das Leben.

Der "Tatort" setzt dort ein, wo der echte Fall aufhörte. Das Haus des Horrors wird von der Abrissbirne zerstört, um einen Schlussstrich unter das fünf Jahre dauernde Martyrium der kleinen Melanie Pölzl zu ziehen. Doch bei den Abrissarbeiten machen die Arbeiter einen grausigen Fund. In einem kellerähnlichen Raum finden sie eine verwesende Frauenleiche — ein Fall für den Wiener Oberinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Major Bibi Fellner (Adele Neuhauser).

Zerstrittenes Duo ermittelt

Der Anruf erwischt das Polizistenduo, mittlerweile mit dem achten gemeinsamen "Tatort"-Krimi betraut, mitten beim Streit um eine Autopanne. Am Fundort wird Eisner kreidebleich, Bibi Fellner muss ihm einen Schnaps verabreichen. Die Tote ist keine Geringere als die Kollegin Franziska Kohl, früher Leiterin der "Soko Melanie". Sie sei verdurstet, lässt die Polizei in der Öffentlichkeit verbreiten — ein Unglücksfall. Doch die Gerichtsmedizin ist sich sicher: Beim Tod von Kohl muss kräftig nachgeholfen worden sein. Franziska Kohl war "karenziert", wie die Österreicher sagen, sie war beurlaubt, ihr war der Fall entzogen worden. Die Ermittlungen der beiden ergeben: Ein fast wasserdichtes Netz krimineller Machenschaften zieht sich bis in die Chefetagen der Polizei — "Abgründe" tun sich auf.

"Kopfgeld": Der neue Til-Schweiger-Tatort
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Immer wieder gut: Neuhauser und Krassnitzer im Duett — skurril, rau, zuweilen herzlich. Auch die unübersehbaren Annäherungsversuche der jungen Kollegin Stefanie Dvorak (Julia Wiesner), die in Eisner verliebt ist, können der Vertrautheit nichts anhaben.

"Tatort — Abgründe", ARD, So., 20.15 Uhr

(dpa)
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